Nach satten Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn in den vergangenen Jahren hat sich die Konjunktur beim Schweizer Messtechnikspezialist Endress+Hauser (E+H) im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 deutlich abgekühlt.
Allerdings hat das in Reinach am Hochrhein ansässige Unternehmen auch Arbeitsplätze in erheblichem Umfang aufgebaut. „Wir haben nicht alle unsere Ziele erreicht, aber wir haben uns erfolgreich behauptet“, sagte E+H-Vorstandschef Peter Selders.
Fast kein Mittelständler mehr – mehr als 17.000 Beschäftigte
Nach Unternehmensangaben habe die Beschäftigtenzahl mit gut 17.000 Mitarbeitern weltweit einen Höchststand erreicht. Zum Jahresende arbeiteten 514 Menschen mehr für das auf Messtechnik für industrielle Anlagen spezialisierte Unternehmen als im Vorjahr.
Besonders in der Produktion seien neue Stellen hinzugekommen, hieß es von E+H. Allein 636 Azubis oder Studierende standen zum Jahresende bei dem Schweizer Unternehmen auf der Lohnliste. Und es sollen mehr werden: Die Ausbildungsquote soll von 3,7 auf fünf Prozent gesteigert werden.
800 neue Mitarbeiter von Sick aus Waldkirch
Für Mitarbeiterwachstum werden 2025 auch rund 800 Beschäftigte des süddeutschen Sensorherstellers Sick sorgen. Diese sind 2024 im Zuge der Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens zu E+H gewechselt und tauchen 2025 in der Bilanz der Schweizer auf. Außerdem wird aktuell der größte und älteste Produktionsstandort von E+H in Maulburg im Südschwarzwald ausgebaut.
Das Unternehmen investiert hier die Rekordsumme von mehr als 100 Millionen Euro in das Projekt Campus 2030+. In Maulburg soll damit die Fertigung und Entwicklung von Füllstands- und Druckmesstechnik für die Industrie zukunftsfähig gemacht werden.
Aktuell arbeiten in Maulburg mehr als 2000 Menschen für E+H. Tendenz steigend. Das Unternehmen investiert derzeit 550 Millionen Euro, etwa in den Ausbau seines Entwicklungs- und Produktionsnetzwerks, allein 350 Millionen davon im Jahr 2024.

Gewinnspanne von 14 Prozent – hochprofitabel
Nach Jahren des Wachstums musste das Unternehmen, das in zweiter Generation vollständig im Besitz der Familie Endress und einer gleichnamigen Familienstiftung ist, 2024 einen leichten Dämpfer hinnehmen. Mit einem Mini-Plus von 0,7 Prozent stagnierte der Umsatz quasi und lag zum Jahresende bei rund 3,75 Milliarden Euro.
Ebenso auf Vorjahresniveau lag der Gewinn nach Steuern. Mit rund 408 Millionen Euro im Jahr 2024 lag er aber immer noch auf hohem Niveau. Die Umsatzrendite beträgt damit gut 14 Prozent, was hochprofitabel ist.