Eine Holztreppe windet sich im Lehenkopfturm bis zur Plattform auf 18 Metern Höhe. Dicht bewaldete Bergketten reihen sich aneinander. Grüntöne in allen Schattierungen bestimmen das Bild, verlieren sich in türkisfarben, fernen Höhenzügen und gehen ins Blau des Himmels über. „Waldmeer“ beschreibt den Anblick ziemlich gut.
Nur eine knappe Wanderstunde liegt zwischen dem vielbesuchten Klosterbezirk in St. Blasien und dem 1039 Meter hohen Lehenkopf. Bis zum Lusthausfelsen trifft man noch auf Spaziergänger auf der Suche nach der schönsten Aussicht auf den „Schwarzwälder Dom“. Spätestens nach dem tröpfelnden Schwandbrünnle, wenn der Weg sich durch mannshohen Farn und Himbeersträucher schummelt, ist kaum noch jemand zu sehen.
Zwei Welten inmitten der Natur
Zwei Welten, getrennt durch 270 Höhenmeter Anstieg auf dem Schluchtensteig. Mit seinen quasi „unverlaufbar“ gut markierten, naturnahen Pfaden, der schönen Natur mit interessanten Blickachsen und der bedeutenden Kultur zu Beginn der Wanderung, zeigt der Wegabschnitt gut, was einen zertifizierten Wanderweg ausmacht: Neun Basis- und 23 Wahlkriterien müssen zur Erlangung des Gütesiegels „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland„ auf jeweils vier Kilometern Wegstrecke erfüllt werden.
Was für den Schluchtensteig gilt, trifft ebenso auf den Albsteig zu. Auch die Wander- und Trekkingroute vom Hochrhein zum Feldberg ist durch den Deutschen Wanderverband als Qualitätsweg zertifiziert. St. Blasien ist Knotenpunkt der beiden Wege, die wir zu einer Rundtour mit zwei Aussichtstürmen als Ziel verknüpft haben.
Panorama von der Zugspitze bis zu den Berner Alpen
Der Höchenschwander Rothaus-Zäpfle-Turm scheint ganz nah. Doch das tief eingeschnittene Albtal drängt sich dazwischen und sorgt für ein Kuriosum: Der Abstieg vom 134 Jahre alten Lehenkopfturm ins Tal entspricht exakt dem Anstieg, zuletzt über 249 Stufen, bis zur Plattform auf den fast dreimal so hohen, modernen Turm aus Sichtbeton und Stahl: 322 Meter. Für eine umfassende Alpensicht muss man im Herbst kommen, wenn die Luft über dem Hochrhein und dem Schweizer Mittelland klar ist. Dann reicht das Panorama von der Zugspitze bis zu den vergletscherten Berner Alpen.
Kurz vor St. Blasien verlaufen die beiden Qualitätswege an den Windberg-Wasserfällen für ein kurzes Stück parallel. Der Schluchtensteig kommt – in seiner üblichen Laufrichtung – von oben, der Albsteig steigt auf dem gleichen Weg, immer wieder auf Stegen den Wildbach querend, entlang der rauschenden Kaskaden an. Am Höhepunkt der kleinen Schlucht stürzt das Wasser acht Meter über eine Felskante.
Die Wanderkarte zum Herunterladen
Dateiname | : | Wandern mit Genuss: Über dem Albtal |
Datum | : | 28.04.2020 |
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Infos zur Tour:
- Distanz: 17,8 km (532 Höhenmeter)
- Dauer: 6:00 Stunden
- Beste Zeit: Mai bis Oktober (je nach Schneelage)
- Kondition: schwer.
Auf vielen Wanderrouten kann es wetterbedingt auch kurzfristig zu Sperrungen kommen. Bitte informieren Sie sich deshalb vor Beginn Ihrer Wanderung darüber, ob es Hinweise auf Sperrungen oder Umleitungen gibt – zum Beispiel auf der Website der jeweiligen Gemeinde.