Rotbackige Äpfel schaukeln an den Bäumen. Gelbe Birnen hängen gleich daneben. Weizenähren biegen sich im Wind. Störche kreisen am Himmel. Teiche glitzern in der Sonne. Zwischen und über der Szenerie leuchten weißgetünchte Prachtschlösser. Klingt kitschig schön – ist es auch. Doch ist der Linzgau auch Wanderziel?
Reflexartig werden viele sagen, die vielfältige Kulturlandschaft des Linzgau ist eher zum Radeln geeignet, und nicht zum Wandern. Trotzdem möchten wir Sie nach Frickingen schicken. Mitten im wogenden Meer aus Obstbäumen und Feldern lohnt es sich, zu Fuß auf Erkundungstour zu gehen.
Deutschlands südlichstes Apfel-Anbaugebiet
Obstbau hat hier eine lange Tradition. Die Römer, wer sonst, haben den Grundstein gelegt. Später waren es Klöster, allen voran die Zisterzienser in Salem, die Techniken der Kernobstveredelung entwickelten und an die Bauern der Umgebung weitergaben. Heute ist es für jeden Apfel ein Qualitätsmerkmal, in Deutschlands südlichstem Anbaugebiet gereift zu sein.
Wer tiefer in die „Pomologie“ einsteigen möchte, wandert den 12 Kilometer langen Apfelrundweg mit Start und Ziel am Bodensee-Obstmuseum in Frickingen. Unsere ausgedehntere Rundtour ist knapp fünf Kilometer länger, landschaftlich und kulinarisch abwechslungsreicher. Feste Turnschuhe genügen. Es braucht keine Wanderausrüstung. Ein gut gefüllter Rucksack ist aber kein Fehler.
Vorbei an den Senft-Feldern zum Aachtobel
Passend dazu führt zwischen Frickingen und Rickenbach die Wanderung entlang der Obstbäume und Felder von Herbert und Silke Senft. Der ehemalige Kellermeister des Markgrafen von Baden und seine Tochter bauen viele Zutaten für ihre Destillate selbst an und ernten baumreif von Hand.
Ein ganz anderes Landschaftsbild zeigt sich in der kleinen Schlucht des Frickinger Bachs am Südhang des Heiligenbergs und besonders im Aachtobel. Eine sonnengeflutete Wiesenlichtung, durchflossen von der munter glucksenden Salemer Aach, steile Talhänge mit dichten Wäldern. Erst auf den zweiten Blick sieht man ockergelbe Felswände durchs üppige Grün leuchten. Ein Pfad zieht nach oben. Aus einem Rohr sprudelt glasklares, frisches Quellwasser. Dann sieht man Maria im Stein. Die Kapelle stammt aus dem Jahr 1948. Viel älter, weit mehr als 500 Jahre, sind die in den weichen Molassefelsen gegrabenen Felsnischen.
Die Wanderkarte zum Herunterladen
Dateiname | : | Wandern mit Genuss: Linzgauer Obsttour |
Datum | : | 28.04.2020 |
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Infos zur Tour:
- Distanz: 17,1 km (mit Abkürzung auf dem Apfelrundweg: 13,8 km)
- Dauer: 5 Stunden (3:45 Stunden)
- Beste Zeit: ganzjährig
- Kondition: leicht bis mittel
Auf vielen Wanderrouten kann es wetterbedingt auch kurzfristig zu Sperrungen kommen. Bitte informieren Sie sich deshalb vor Beginn Ihrer Wanderung darüber, ob es Hinweise auf Sperrungen oder Umleitungen gibt – zum Beispiel auf der Website der jeweiligen Gemeinde.