Die Lage ist einmalig. Gerahmt von grünen Waldhängen und hell leuchtenden Kalkfelsen, erhebt sich die Benediktiner-Erzabtei zu Beuron über einer weiten Flussschleife der Donau. Mit der Säkularisation fiel das im 11. Jahrhundert gegründete Kloster im Jahr 1802 an das Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen.

60 Jahre später erweckten die Brüder Maurus und Placidus Wolter das klösterliche Leben neu. 1868 wurde Beuron zur Abtei erhoben. Keine zehn Jahre später mussten die Mönche während des Kulturkampfes zwischen Papst und kaiserlichem Deutschen Reich erneut die Gebäude räumen. Heute leben rund 40 Mönche in Beuron.

So bewegt wie die Geschichte der Abtei war, so turbulent ging es auf der Alb auch geologisch zu. Die spektakuläre Landschaft hat ihren Ursprung vor 160 Millionen Jahren, als die Aussichtsfelsen noch Schwammriffe im Jurameer waren. Tektonische Verschiebungen, Hebungen, Verwitterung und Erosion haben die Landschaft geformt. Für das I-Tüpfelchen sorgte die junge Donau in hunderttausenden Jahren Fleißarbeit.

Im Zickzack zum Alpenblick

Ohne Fleiß kein Preis gilt auch für diese Wanderung. Um die Aussicht von oben genießen zu können, muss zwei Mal stramm angestiegen werden. Gleich zu Beginn geht es im Zickzack zum Alpenblick. Später, nach einer wohldosiert waghalsigen Querung der Donau auf Trittsteinen, gibt es atemberaubende Tiefblicke vom Stiegelesfels. Wer sich nicht bis zum Rand der bis zu 200 Meter hohen Felswände traut, wartet bis zum Knopfmacherfelsen. Dort schützt ein Geländer vor der gähnenden Tiefe.

Ganz anders präsentiert sich die Natur in den Höhlen am Weg. Als Karstgebirge hat die Schwäbische Alb davon unzählige kleine und große zu bieten. Neben den Schauhöhlen der Region gibt es nicht touristisch erschlossene Höhlen, die sich bei entsprechender Vorsicht und Sorgfalt mit Taschenlampe besuchen lassen. Das Sperbersloch öffnet sich oberhalb des Gasthauses Jägerhaus am Weg zum Knopfmacher. Vom Portal geht es durch eine engere Stelle in die über 12 Meter hohe große Halle. Einmal ans Dunkel gewöhnt, sieht man Stalaktiten – die von der Decke hängenden Tropfsteine – und Sinterfahnen im Schein der Lampe.

Auf zur Jägerhaushöhle

Kein Licht braucht man für die Jägerhaushöhle jenseits der Donau. In der weit geöffneten Grotte wurden in den 1970er Jahren Knochenwerkzeuge und Jagdwaffen aus der Mittelsteinzeit gefunden, was die Besiedlung des Oberen Donautals vor etwa 10.000 bis 7000 Jahren belegt. Jünger, rund 2500 Jahre alt, sind die Funde aus der Latènezeit in den Bronnenhöhlen. Die drei Grotten sind vom Weg von Schloss Bronnen zum Jägerhaus leicht zu erkunden.

Die Wanderkarte zum Herunterladen

Dateiname : Wandern mit Genuss: Durchs Donautal
Datum : 28.04.2020
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Wandern mit Genuss - Tour 4: Durch's Donautal

Infos zur Tour:

  • Distanz: 13,1 km (460 Höhenmeter)
  • Dauer: 4:30 Stunden
  • Beste Zeit: Ganzjährig, außer bei Schnee. Je nach Wasserstand der Donau kann die Querung unmöglich sein.
  • Kondition: mittel

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Auf vielen Wanderrouten kann es wetterbedingt auch kurzfristig zu Sperrungen kommen. Bitte informieren Sie sich deshalb vor Beginn Ihrer Wanderung darüber, ob es Hinweise auf Sperrungen oder Umleitungen gibt – zum Beispiel auf der Website der jeweiligen Gemeinde.