Werner Jung, Chefarzt der Kardiologie, spricht von einer "Weltrevolution".

Es geht um einen neuen kabellosen Herzschrittmacher, der erst seit diesem Jahr zugelassen ist. Und das Schwarzwald-Baar-Klinikum ist ein führendes Zentrum in Europa für diese neue Technik. Sechs solcher Schrittmacher wurden in VS-Klinkum bereits erfolgreich implantiert. Eine weitere Operation soll in dieser Woche stattfinden.



"Der neue kabellose Schrittmacher ist ein Einkammersystem, und kommt für rund 20 Prozent der Schrittmacher-Patienten in Betracht", erklärt Jung im Interview.

Bei herkömmlichen Schrittmachern müsse ein Schnitt an der Brust gemacht und eine Elektrode über die Vene zum Herz geführt werden. In fünf Prozent der Fälle komme es dabei zu Infektionen. "Das schwächste Glied bei herkömmlichen Schrittmachern sind die Elektroden", so Jung. Diese können sich abnutzen, verrutschen, oder sogar brechen. Nach rund zehn Jahren müßten diese in einer schwierigen Operation ausgetauschen werden.

Im Gegensatz dazu sind die Vorteile des neuen Schrittmachers enorm. Der Chefarzt zählt auf: "Das Gerät ist nur noch so groß wie eine Tintenpatrone. Die Operation dauert rund 30 Minuten. Der Patient kann am nächsten Tag nach Hause. Es gibt keine Schnittwunde an der Brust und die Infektionsgefahr ist gering."

Da das Gerät neu auf dem Markt ist werden die Kosten noch nicht über die Krankenkassen erstattet. Es werde aber daran gearbeitet, dass das in Zukunft so sein wird, so Jung.

Eine positive Aussicht für Patienten, denn der Preis ist beachtlich. Mit 7000 Euro kostet der neue Schrittmacher aktuell siebenmal so viel wie das ältere Modell.

Der SÜDKURIER war mit der Kamera bei der Operation dabei und hat sich mit Patientin Ingrid Wiljotti vor und nach dem Eingriff unterhalten: