Es gibt Leute, die nichts begreifen. Am Mittwoch richtete die Kanzlerin einen letzten Appell an die Nation. Die Botschaft war nicht schwer zu verstehen: Bitte bleibt zu Hause, sonst sieht sich die Bundesregierung zu schärferen Maßnahmen gezwungen. Im Klartext: Dann kommt eine Ausgangssperre. Trotzdem ist die Warnung nicht bei allen angekommen. Noch am gleichen Abend wurden in Freiburg und anderswo Corona-Partys gefeiert. Unvernünftiger geht es nicht.
Deshalb ist es höchste Zeit, dass Konsequenzen folgen. Das Land reagiert mit einem „Ansammlungsverbot“ – eine formelle Ausgangssperre will Ministerpräsident Kretschmann offenkundig vermeiden. Nicht mehr als drei Personen dürfen sich noch in der Öffentlichkeit treffen. Die Stadt Freiburg erlässt ähnliche Einschränkungen, ebenso das Rathaus in Konstanz.
So richtig es auch ist, die Uneinsichtigen endlich nach Hause zu schicken: Der Kampf gegen Corona kann keine Aufgabe der Länder oder gar der Kommunen sein. Hier braucht es eine klare Ansage, die in ganz Deutschland gilt und eng mit den europäischen Nachbarn abgestimmt ist. Somit kann es nur auf eine Ausgangssperre hinauslaufen. Sie wird und muss kommen – alles andere ist mit Blick auf die rasante Ausbreitung des Virus unverantwortlich. Wer sich an der Einschränkung seiner Freiheit stört, kann sich beim Partyvolk bedanken.