Von diesem Arbeitsplatz träumen nicht nur Kinder. Auch für Petra Vaas (55) ist die Spielscheune in Unterkirnach ein kleines Paradies. Auf über 1000 Quadratmetern Spielfläche auf drei Ebenen können Kinder bei jedem Wetter toben, klettern und spielen.

Außenareal mit Wasserspielen und Floßfahrt

Der Innenbereich mit vielen Spielgeräten wird ergänzt durch ein Außenareal mit Wasserspielen und Floßfahrt. Petra Vaas ist die Teamleiterin der Spielscheune und für fünf Aufsichts- und zwei weitere Mitarbeiter verantwortlich. Alle werden von der Kommune bezahlt.

Schon mit ihren eigenen Kindern kam die staatlich anerkannte Erzieherin früher gelegentlich in die Spielscheune. Heute sind sie erwachsen. 1990 schloss Petra Vaas ihre Ausbildung ab. Danach arbeitete sie in Kindergärten, in einer Mutter-Kind-Klinik und in der Sprachförderung. „Bei diesen Aufgaben konnte ich viele wertvolle Erfahrungen sammeln“, erinnert sie sich. Seit 2015 ist sie Teamleiterin der Spielscheune Unterkirnach.

Das Besondere an der Arbeit in der Spielscheune sei es, so sagt sie, dass die Kinder mit ihren Familien ausschließlich in dieses Spielparadies kommen, um Spaß zu haben, um etwas zu erleben und sich mit anderen zu treffen. So sorgt dieser Ort auch für sozialen Zusammenhalt in der kleinen 2500-Einwohner-Gemeinde im Schwarzwald.

Enge Zusammenarbeit mit der Gemeinde

Doch hinter der Arbeit in der Spielscheune mit ihren rund 30.000 Besuchern jährlich steckt noch mehr. Vaas arbeitet eng mit dem Rathaus, mit dem örtlichen Tourismusbüro und zuweilen auch mit dem Bauhof zusammen. Absprachen müssen getroffen werden, die Budgetplanung braucht ein wachsames Auge, und auch in der Spielscheune muss alles intakt gehalten werden.

Es ist die Vielfalt der Aufgaben, die alle zum Ziel haben, den Kindern in der Scheune unvergessliche Aufenthalte zu bieten, die Petra Vaas gefällt. „In der ganzen Einrichtung steckt so viel drin und steht so viel dahinter“, sagt sie.

Vom Seilgarten bis zum Bällebad

Dabei ist sie in ihrer Arbeit recht flexibel. Nicht die pädagogischen Vorgaben des Bildungsplans geben hier den Takt vor, sondern das Spiel der Kinder und der Spaß, den sie dabei haben – vom Niederseilgarten über die Rollenrutsche bis zum Bällebad.

Neben den Kindern hat Vaas in der Spielscheune auch mit Erwachsenen zu tun. Ein weiterer Reiz an ihrer Aufgabe. Meistens kommen die Kinder in Begleitung der Familie. „Auch die Erwachsenen sind in ihrer Freizeit hier“, weiß sie und ergänzt: „Auch sie wollen hier Spaß haben und sich entspannen.“ Es sei deshalb auch Aufgabe des Teams der Spielscheune, sie zu unterhalten und einen schönen Aufenthalt zu ermöglichen. Der Wohlfühlfaktor sei wichtig.

Etwas Familiäres mit Liebe zum Detail

Die Einrichtung ist für Petra Vaas etwas ganz Besonderes. In kommunaler Trägerschaft gebe es Ähnliches nur ganz selten. Die Spielscheune sei kein Wirtschaftsbetrieb, der einen Gewinn erzielen müsse. Hier sei es ihr und ihrem Team in Zusammenarbeit mit der Gemeinde gelungen, etwas Familiäres, etwas Gemütliches zu schaffen, bei dem viel Augenmerk aufs Detail gelegt werde.

Wenn Petra Vaas träumen dürfte, wünschte sie sich, dass die Gemeinde Unterkirnach ihre einzigartige Spielscheune trotz der notwendigen scharfen Kalkulation des städtischen Haushalts erhält. Denn auch in der Zukunft blieben ein farbiges Angebot für Kinder und Familien wichtig. Dabei kommt es ihr auch auf die Mischung von bewährten und modernen Spielgeräten an. „Denn wir wollen ja die Neugier und den natürlichen Entdeckergeist der Kinder fördern“, sagt sie.