Die Staatsanwaltschaft Stuttgart hat einen jungen Raser nach einem Unfall mit zwei Toten wegen Mordes angeklagt. Er habe den Tod von anderen „zumindest billigend in Kauf genommen“, erklärte die Behörde am Mittwoch. Er soll im März mit bis zu 160 Stundenkilometern durch Stuttgart gerast sein. Bei dem Unfall kamen eine 22-jährige Frau und ihr 25 Jahre alter Lebensgefährte ums Leben.

Mit Vollgas auf die Kreuzung

Der Angeschuldigte soll in der Nacht mit einem gemieteten Sportwagen mit rund 160 Stundenkilometern auf eine Kreuzung zugefahren sein. An der Straße befanden sich auch ein Kino und Lokale. Als der Fahrer an der Kreuzung einem abbiegenden Auto ausweichen wollte, prallte er den Ermittlungen zufolge mit einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern frontal auf einen an einer Parkplatzausfahrt stehenden Wagen. Der 25-jährige Fahrer und seine 22 Jahre alte Lebensgefährtin starben noch an der Unfallstelle.

Blumen und Grablichter liegen an der Unfallstelle in der Rosensteinstraße in Stuttgart.
Blumen und Grablichter liegen an der Unfallstelle in der Rosensteinstraße in Stuttgart. | Bild: Fabian Sommer/dpa

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Fahrer vor, mit Vollgas auf die Kreuzung zugefahren zu sein, obwohl auch nach seinen eigenen Vorstellungen ein Unfall „lediglich vom Zufall“ abhängig gewesen sei. Die möglichen Folgen bis hin zum Tod anderer Menschen seien ihm bewusst gewesen. Die Staatsanwaltschaft klagte ihn deshalb unter anderem wegen Mordes vor der Jugendkammer des Landgerichts an, das nun über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden muss.

(AFP)