Es ist Mitte Dezember und der Seebuck-Skihang, der sich bis auf 1493 Meter zum Feldbergturm zieht, ist nur mit einzelnen, kleinen Schneefeldern bedeckt – Skifahren Fehlanzeige. Die Feldberger nehmen es gelassen, eine Mitarbeiterin im noch unbelebten Skiverleih Thoma meint lapidar, "der Schnee kommt, wenn er kommt".
Genau gegenüber dem Schwarzwälder Skiparadies wurde jetzt die "Fundorena", ein Sport- und Spaßpark der im Innern neue Maßstäbe setzt, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Während das Ende letzten Jahres in Betrieb gegangene Parkhaus wegen seiner Dimensionen für Diskussionsstoff sorgte, vor allem auch bei den Naturschützern, schmiegt sich die komplett mit Holz verkleidete Fundorena unscheinbar in den Berg unterhalb des bestehenden Kletterwaldes. "An gleicher Stelle war ursprünglich mal eine Tennishalle geplant und deshalb besteht schon seit längerem ein Bebauungsplan", so der Investor.
"Im Schnitt 90 Skitage auf dem Feldberg, das ist in Ordnung"
Neben Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Tourismus waren auch der neue Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen und die frühere Eiskunstlauf-Weltmeisterin Denise Biellmann aus der Schweiz zur Einweihung auf den Höchsten gekommen und zeigten ihr Können auf dem Trampolin und auf den schmalen Kufen.
Rund sechs Millionen Euro haben die Besitzer des Hotel Feldberger Hofs, Denise und Thomas Banhardt, in die Anlage investiert – als gemeinsames Erlebnis für die ganze Familie an den rund 150 Schlechtwettertagen im Jahr und nicht zuletzt als Ergänzung zum Skibetrieb, wie der Erbauer und Ideengeber unterstrich. Als Reaktion auf den viel zitierten Klimawandel wollte Banhardt sein ehrgeiziges Projekt allerdings nicht sehen.
"Wir haben im Schnitt 90 Skitage auf dem Feldberg, das ist in Ordnung." Natürlich will der rührige Hotelier mit der Fundorena auch seine familienfreundliche Unternehemsplanung konsequent fortführen. "Wir haben hier unendliche Möglichkeiten, Familien einen tollen Urlaub zu bieten", betont Thomas Banhardt.
Ganzjahresjobs für Skilehrer
Mit seinem langjährigen Freund und Geschäftspartner Gundolf Thoma, Sporthaus und Skischulinhaber, hat der Investor auch unter dem Aspekt Synergien zu nutzen, einen kompetenten Betreiber gefunden. "Wir können jetzt unter anderem unseren Siklehrern einen Ganzjahresjob bieten", sagt Thoma. Natürlich hat er jetzt auch die Möglichkeit mit den Kinderskikursen in die Halle auszuweichen – bei Schneemangel oder schlechtem Wetter. "Die Fundorena bedeutet eine deutliche Qualitätssteigerung für den Feldberg", betont der künftige Betreiber. "Außerdem haben wir nach dem Badeparadies in Titisee-Neustadt jetzt ein zweites hochkarätiges Allwetterangebot."
Was steckt in der Fundorena? Auf einer Nutzfläche von 4000 Quadratmetern auf drei Stockwerken sind eine Schlittschuhbahn mit einer synthetischen Lauffläche, ein großer Trampolinpark, ein Indoor-Hochseilgarten mit acht Trails sowie eine Reithalle untergebracht. Eine Freizeithalle, eine Kiteschule, ein Fitnessstudio sowie die Gastronomie "Chicco´s Lounge" ergänzen das sportliche Spaßangebot. Bei der Projektplanung hat Erbauer Banhardt seine Vorstellungen ohne Architekt, aber dafür mit einem Statiker konsequent durchgesetzt. In elf Monaten Bauzeit entstand ein energieffizientes, schneelast- und erdbebensicheres Gebäude mit einem riesigen Spaßpotential und moderaten Eintrittspreisen, das künftig auch von der Hochschwarzwald-Tourismus GmbH vermarktet werden und mit der Hochschwarzwald-Card frei zugänglich sein soll.
Die Eintrittspreise
In der Fundorena werden verschiedene Pakete angeboten. So kosten eine Stunde Hochseilgarten für Erwachsene 15 und für Kinder 10 Euro, eine Stunde Eislaufbahn 5 und 3 Euro, eine Stunde Trampolin-Park 6 und 4 Euro beziehungsweise 6 und 4 Euro im Freestyle Jump. Ein Kombi-Ticket 2,5 Stunden kostet für Erwachsene 25 und für Kinder 17 Euro. Es gibt jeweils auch ermässigte Preise. (jümü)