Fakt ist: In Deutschland ist Prostitution seit 2002 legal. Der Wildwuchs, der danach mit Flatrate-Bordellen einsetzte und Deutschland zum Puff Europas machte, ist nur teilweise wieder eingedämmt. Aber solange es keine gesellschaftliche und politische Mehrheit dafür gibt, an der Legalität etwas zu ändern, bleibt nur, die Bedingungen zu verbessern, denen Prostituierte ausgesetzt sind. Das neue Gesetz ist ein kleiner Schritt in diese Richtung.
Dennoch sollte sich niemand Illusionen machen. Die selbstbewusste Frau, die sich aus freien Stücken prostituiert, gibt es praktisch nicht. Und schon gar nicht zum Billigtarif von 30 Euro. 90 Prozent der Prostituierten kommen aus dem Ausland, die meisten blutjung aus Osteuropa. Sie tun das nicht aus Freude an der Sexarbeit, sondern meist aus verheerenden emotionalen und sozialen Notlagen heraus, oft unter Androhung oder Ausübung von Gewalt. Das sollte sich jeder klar machen, der sich ihrer bedient. Solange es Nachfrage gibt, wird sich daran nichts ändern.