Sternfahrt mit 1000 Traktoren: Landwirte protestieren in Stuttgart gegen Agrarpolitik
Landwirte aus ganz Baden-Württemberg haben am Freitag in Stuttgart gegen die Agrarpolitik von Bund und Land demonstriert.
An einem Traktor der Sternfahrt durch Stuttgart hängt ein Schild mit der Aufschrift „Tschuldigung sonscht horcht koiner zua!“.
| Bild: Sebastian Gollnow
An einer Sternfahrt aus vier Himmelsrichtungen beteiligten sich am Freitag nach Angaben der Polizei mehr als 1000 Traktoren. Es habe größere Verkehrsbehinderungen auf den Zufahrtsstraßen gegeben.
Ein Landwirt fährt in seinem Traktor durch Stuttgart. Die Demo ist Teil einer bundesweiten Aktion von Landwirten zu Beginn der Internationalen Grünen Woche.
| Bild: Sebastian Gollnow
Alexander Kern von der Organisation „Land schafft Verbindung“, sagte bei der Kundgebung, inzwischen sei die Politik auf die Probleme der Landwirtschaft aufmerksam geworden. Das reiche aber noch nicht aus. Die Diskussion über die Themen müsse mit den Bauern und frei von Ideologie geführt werden. Kern sprach von rund 2500 Traktoren, die an der Sternfahrt teilgenommen hätten.
Landwirte stehen bei einer Kundgebung auf dem Cannstatter Wasen.
| Bild: Sebastian Gollnow (dpa)
Landwirte stellen sich gegen aktuelle Agrarpolitik
Der Protest richtet sich gegen das Agrarpaket der Bundesregierung, das etwa ein staatliches Tierwohl-Label und ein Aktionsprogramm Insektenschutz mit Einschränkungen beim Pestizid-Einsatz vorsieht. Die Landwirte ärgern sich aber auch über die Forderungen des Bienen-Volksbegehrens für mehr Artenschutz oder das Mercosur-Freihandelsabkommen der EU.
Ein Teilnehmer hält ein Schild mit der Aufschrift “Heimische Lebensmittel? Ja Bitte!„.
| Bild: Sebastian Gollnow
Auf Plakaten war zu lesen: „Ohne Landwirtschaft wirst Du hungrig, nackt und nüchtern“ oder „Artenvielfalt nur mit uns Bauern“ sowie „Agrarpolitik wir reden mit“. Im Land gibt es nach der amtlichen Statistik 39 600 Betriebe, die durchschnittliche Größe liegt bei jeweils knapp 36 Hektar. (dpa/lsw)
Auf einem Schild steht „Sind des Bauern‘s Felder leer kommt das Essen übers Meer!“.
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