Es gibt Politiker, die das Richtige sagen, aber das Falsche tun. Und es gibt Politiker, die das Richtige tun und das Falsche sagen. Zu dieser Sorte zählt Boris Palmer, der streitbare Oberbürgermeister von Tübingen.

Kaum ein anderer Rathauschef im Land hat der Sache nach eine derart tadellose Bilanz vorzuweisen. Vom kostenlosen Busverkehr bis zur städtischen Gebäudesanierung: Wo andere nur reden, schafft Palmer Tatsachen. Grüne Tatsachen.

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Die Grünen in Tübingen stehen damit vor einem Dilemma, das sie nicht haben kommen sehen. Jetzt rächt sich in aller Härte der Versuch, den 49-Jährigen aus der Partei auszuschließen, weil er sich ungern an die Parteidisziplin hält und verbal immer wieder über die Stränge schlägt.

Palmer tritt als unabhängiger Kandidat zur Wiederwahl an – und zur Not gegen einen Bewerber seiner eigenen Partei. Seine Chancen stehen besser, als es den Grünen recht sein kann. Im bevorstehenden Wahlkampf können sie nichts gewinnen und viel verlieren. Dumm gelaufen.