Nach viel Regen in den vergangenen Wochen wird es mit der Rückkehr der Sonne für die Landwirtinnen und Landwirte in Baden-Württemberg nun ernst. „Die nächsten Tage werden entscheiden darüber, wie gut oder schlecht die Ernte in diesem Jahr lief“, teilte eine Sprecherin des Landesbauernverbands in Baden-Württemberg mit. Es sei jetzt extrem wichtig, dass es über mehrere Tage sonnig und trocken bleibt. Nach diesem Wochenende könne der Verband auch mehr zu Ertragsverlusten und Qualitätseinbußen sagen.

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Anhaltende und regelmäßige Niederschläge hatten zu einem Erntestopp beim Getreide geführt, wie die Sprecherin mitteilte. Zurzeit gehe der Verband von einer durchschnittlichen Ernte aus. Aufgrund regelmäßiger Niederschläge seit Mitte Juli sei die Ernte des Winterweizens, Winterraps und der Sommergerste weitestgehend zum Erliegen gekommen. Mit der trockenen Wetterlage ab Mitte dieser Woche könne die Ernte hoffentlich rasch eingefahren werden, teilte die Sprecherin mit.

Folgen für Verbraucherinnen und Verbraucher?

Es werde laut der Sprecherin von ersten Qualitätseinbußen wie niedrigem Proteingehalt oder Auswuchs berichtet. Zuverlässig ließen sich das Ausmaß der Ernte und Qualitätseinbußen aber erst nach der Ernte abschätzen. Sowohl global als auch europaweit werde mit ordentlichen Erträgen gerechnet, weshalb erst mal keine direkten Folgen für die Verbraucher zu erwarten seien.

Darüber, wie gut die Getreideernte im Südwesten in diesem Jahr ausfällt, entscheiden die kommenden Tage.
Darüber, wie gut die Getreideernte im Südwesten in diesem Jahr ausfällt, entscheiden die kommenden Tage. | Bild: Martin Schutt/dpa

Erst Ende letzter Woche hatte der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) Sorgen geäußert. Vor allem in höheren Lagen hätte bislang ein Großteil der Ernte nicht eingebracht werden können. „Was jetzt noch steht, ist in der Qualität akut gefährdet“, hatte BLHV-Präsident Bernhard Bolkart gewarnt. Die Natur brauche Wasser – aber jetzt sei es genug. Die Ernte brauche Sonne.

Aktuell wird im Land auf 467.316 Hektar Getreide angebaut, wie das Agrarministerium in Stuttgart mitteilte. Davon wurden auf 183.393 Hektar Winterweichweizen gepflanzt. Gefolgt von Wintergerste auf 79.033 Hektar und 53.622 Hektar Körnermais. (dpa/lsw)