Alles, was Recht ist! Mit seinem Vorschlag, Quarantäneverweigerer hinter Schloss und Riegel zu bringen, schießt Innenminister Thomas Strobl weit übers Ziel hinaus. Das mag vielleicht in China funktionieren, wo so lange abgeriegelt und eingesperrt wird, bis nichts mehr da ist vom Virus. Die Chinesen ertragen es brav, auch weil sie nicht anders können. Aber in einem Rechtsstaat funktioniert so etwas nicht.

Thomas Strobl.
Thomas Strobl. | Bild: Sebastian Gollnow/dpa

Man muss sich das klar machen: Ein guter Teil der deutschen Corona-Strategie – inklusive Warn-App – beruht auf Freiwilligkeit. Wohl gemerkt, es gibt auch Verbote. Wer sich nicht daran hält, muss mit empfindlichen Geldbußen rechnen. Das aber muss dann auch reichen.

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Hierzulande werden die Corona-Maßnahmen noch immer von der großen Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen. Und nur diese breite Unterstützung hat Aussicht auf Erfolg. Auf die freiwillige Teilnahme an Tests sind schließlich auch die Gesundheitsämter angewiesen. Vorschläge wie der von Sheriff Strobl, der hart durchgreifen will, statt zu überzeugen, haben vor allem eine Wirkung: Sie untergraben das Vertrauen der Bevölkerung.