Wenn eine gängige Feuerwehrpumpe mit 1.600 Litern pro Minute den Bodensee leer pumpt und jetzt damit startet: In wie vielen Jahren wäre der letzte Tropfen Wasser verschwunden? Diese Frage haben wir uns gestellt und den Taschenrechner bemüht.
57.077 Jahre sind ein Menge Zeit. Zum Vergleich: Vor 50.000 Jahren wanderten noch die Neandertaler durch die Gegend. Mammuts sind vor 11.500 Jahren ausgestorben und die Aufstellung der Imperia ist immerhin schon 30 Jahre her.
Bis im Jahr 59.100 der Bodensee leer gepumpt wäre, könnte noch einiges passieren. Ganz sicher würde die Feuerwehrpumpe nicht so lange durchhalten und müsste regelmäßig ausgetauscht werden. Problematisch würde es zum Beispiel, wenn Quaggamuscheln die Pumpe entdecken, befallen und verstopfen.
Muscheln befallen Rohre
Das ist ein durchaus realistisches Szenario, wie die Probleme, die die Wasserversorgung mit den eingeschleppten Muscheln hat, zeigen. Die 2016 das erste Mal im Bodensee entdeckte Art hat sich rasant ausgebreitet. Das Wasserwerk Konstanz arbeitet inzwischen mit einer Unterwasserdrohne daran, seine Wasserentnahmekörbe Quaggamuschel-frei zu bekommen.
Auch Algen könnten für die Pumpe ein Problem werden. Und zwar ein übel riechendes. Das hat eine große Masse an Grünalgen gezeigt, die im vergangenen Jahr vor Eriskirch und Langenargen lag und nicht ohne Grund „Mief-Alge“ genannt wurde.
In der Berechnung geht es um die Wassermenge (ca. 48 Kubikkilometer), die sich in diesem Moment im See befindet. Was noch durch Zustrom oder Regen dazu kommt, oder durch Verdunstung und Trinkwasserentnahme verschwindet, haben wir außen vor gelassen. Wer eine genauere Rechnung aufstellen möchte, kann hier nachschauen, wie viel Wasser vom Bodensee in den Rhein fließt.