350 Tonnen Sand, so viel wurde an die Rorschacher Seepromenande gefahren. Der Grund: Zum 26. Mal findet dort das internationale Sandskulpturen Festival statt. Neun Teams haben eine Woche Zeit, um täglich an ihren Figuren zu arbeiten.
Das diesjährige Thema lautet „Natural Intelligence“, also natürliche Intelligenz. „Das Thema soll eine kleine Gegenbewegung sein zum heutigen Trend, alles mit KI zu denken“, erklärt Pressesprecher Urs Koller auf Nachfrage. 2024 arbeiteten Künstler unter dem Motto „Nur eine Illusion“.

Der Sand, mit dem die Künstler ihre Skulpturen erschaffen, kommt aus dem Toggenburg. Die Region liegt eingebettet zwischen dem Alpstein im Norden und den Churfirsten im Süden. Sollte es regnen, mache dies dem Sand aber nichts aus, so Urs Koller. Das liegt an der Beschaffenheit des jungen Sandes. Aber: „Hagel kann schaden“, sagt der Pressesprecher.
Seit dem 9. August und noch bis zum 16. August arbeiten die Künstler täglich von 9 bis 19 Uhr an ihren Skulpturen. Neun Teams mit Künstlern aus Tschechien, Holland, England, Lettland, der Ukraine, Indonesien, Litauen und Polen werkeln an den Kunstwerken. Mit Schaufeln, Pinseln, Spateln, teilweise auch in Handschuhen lassen sie die Figuren aus Sand entstehen. Unter den Figuren befindet sich zudem ein Fundament aus Holz, auf dem die Skulpturen erbaut werden.

Neben dem großen Wettbewerb findet bis Freitag, 15. August, ein Speedcarving statt. In kürzester Zeit, nämlich in 50 Minuten, müssen die Künstler dabei eine Mini-Sandskultur bauen. Vier der internationalen Sandkünstler treten gegeneinander an. 20 Minuten lang wird der Sand gestampft, dann erfahren sie ihr Thema. Um eine Idee zu kreieren, bleibt ihnen 10 Minuten Zeit und in weiteren 20 Minuten müssen sie eine Kleinskulptur erschaffen.

Nach der Woche, in der die Künstler an ihren großen Figuren gearbeitet haben, werden die Skulpturen bewertet. Die Siegerehrung findet am 16. August um 17.30 Uhr statt. „Die Skulpturen werden nach Themenbezug, technischer Herausforderung und nach skulpturealem Erlebnis bewertet“, sagt Urs Koller zu den Bewertungskriterien. Das skulpturale Erlebnis erklärt er so, dass hier die Frage gestellt wird, ob die Figuren auch in Bronze oder Marmor noch in 20 Jahren Zuschauer überzeugen könnten.
Bis zum 7. September können Interessierte den Skulpturenpark danach besichtigen. „Wir rechnen mit einigen tausend Besuchern“, sagt Urs Koller.