Die Zahl der unerlaubten Einreisen über die Schweizer Grenze nach Deutschland bleibt auch im Juli unter dem Niveau von vergangenem Jahr. Das geht aus Zahlen der Bundespolizei in Baden-Württemberg hervor. Registrierte die Bundespolizei im Juli 2024 noch 900 Personen, die unerlaubt nach Deutschland einreisten, waren es im Juli dieses Jahres 690 Menschen.
Gleichzeitig ist ein leichter Anstieg zu den Vormonaten zu verzeichnen: Im Juni 2025 lag die Zahl der unerlaubten Einreisen noch bei 418 Personen. Das ist jedoch nicht unüblich: In den Sommermonaten erfassen die Beamten üblicherweise mehr Personen an der Grenze als im Winter.
Auch die Zahl der Asylanträge deutschlandweit ist bis Juli zurückgegangen: Von Januar bis Juli registrierten die Behörden laut Bundesinnenministerium 70.011 Anträge.
88 Asylsuchende seit Mai zurückgewiesen
Seit dem 16. September 2024 finden an allen deutschen Landesgrenzen wieder Grenzkontrollen statt. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) verfügte im Mai zudem verschärfte Kontrollen. Asylsuchende, die aus einem sicheren Drittstaat einreisen, sollen auf Dobrindts Anweisung an der deutschen Grenze zurückgewiesen werden. Ausgenommen sind etwa Schwangere und Kinder.
Seit 8. Mai wies die Bundespolizei 1760 Personen an der Schweizer Grenze zurück. Zurückgewiesen werden etwa Menschen mit ungültigen Papieren, fehlendem oder abgelaufenem Visum oder Personen, gegen die eine Wiedereinreisesperre vorliegt.
Nur 88 Personen waren Asylsuchende. Die überwiegende Mehrheit der Zurückweisungen steht also nicht mit Asylfällen in Verbindung. Weitere 17 Personen wurden an der Schweizer Grenze zurückgeschoben – diese hatten bereits deutschen Boden betreten. Ob es sich um Asylsuchende handelt, ist durch die Bundespolizei nicht dokumentiert.
Weiterhin ungeklärt ist die Frage, inwieweit Dobrindts Anordnung gegen europäisches Recht verstößt. Der Bundesinnenminister hatte Anfang August angekündigt, die angeordneten Kontrollen über den September hinaus zu verlängern. Gleichzeitig klagt die Bundespolizei weiterhin über die hohe Belastung der Beamten, die die Kontrollen durchführen.