Nein, es war kein Urlaub. Und auch keine endgültige Schließung. In sozialen Netzwerken verbreiten sich Unwahrheiten in Windeseile. Ein Mensch spekuliert, der nächste nimmt das auf, kommentiert das mit einem „Schade, ich war sehr gerne dort“, und beim Dritten ist das schon ein unumstößlicher Fakt. So entstehen Falschinformationen, die dann im Internet kursieren.

„Nein, nein“, sagt Adriano Potenza lachend, als der SÜDKURIER ihn vor einigen Tagen erreichte und darauf ansprach. „Ich mache keinen Urlaub, ich habe leider keine Zeit dazu. Und ich schließe auch nicht – ganz im Gegenteil.“ Der 40-Jährige nahm vielmehr eine Menge Geld in die Hand, um sein beliebtes kleines italienisches Café in der Gartenstraße neben dem Wertstoffhof weiter aufzuhübschen. Für viele Konstanzer gibt es hier den besten Cappuccino und den besten Espresso der Stadt.

Er reiste nach Norditalien, nach Vicenza, traf dort Schreiner und andere Handwerker. Zusammen erarbeiteten sie anhand der Baupläne und Skizzen des Gebäudes die neue Gestaltung seines Cafés. „Die Theken sind neu, ebenso der Boden, die Lampen, die Regale, die Stühle, die Verkleidung oder die Sitzbänke“, erklärt Adriano Potenza. Mehr als 55.000 Euro hat er nach eigenen Angaben bisher investiert.
„Es ist heller und einladender geworden“, sagt er und der Rundumblick gibt ihm recht. „Die Menschen sollen sich wohlfühlen. So, als seien sie für kurze Zeit in Italien.“ Die meisten Gäste kommen zum italienischen Frühstück, auf einen Cappuccino oder am Nachmittag auf einen Espresso. Kaum ist wieder offen, strömen auch die Menschen wieder herein.
Das, was er verkauft und anbietet, ist entweder von ihm selbst gemacht oder kommt von italienischen Lieferanten. Ob herzhaft wie diverse Panini, Schiacciata, Schiacciata, Focaccia oder Ciabatta oder süß wie Aragostina, Croissant mit hausgemachter Vanille- oder Pistaziencreme, Pasticini, Torta oder Tiramisu – auf das kleine Stück Italien mitten im Konstanzer Paradies muss niemand mehr verzichten.