Christiane Keutner

Kindergartenleiterin Yvonne Schwarz und ihr Team freuten sich über den Beschluss der Gemeinde, in Ahausen zu erweitern. Eltern, Elternbeirat und Ortschaftsrat Karsten Küpfer hatten sich zuvor dafür eingesetzt. Mehr Plätze sind auch nötig, denn der Kindergartenbedarfsplan der Gemeinde weist mit Blick auf Neubaugebiete vermehrten Bedarf aus.

Kindergartenleiterin Yvonne Schwarz
Kindergartenleiterin Yvonne Schwarz | Bild: Christiane Keutner

Ausgabeküche, Schlafräume und ein Elternsprechzimmer

Nachdem Architekt Manfred Dilpert den Erstentwurf vorgelegt hatte, bildete sich eine Projektgruppe mit Mitgliedern von Gemeinde- und Ortschaftsrat, Gemeindeverwaltung, Elternbeiräten, Erzieherinnen und der Caritas, denn der Kindergarten steht unter kirchlicher Leitung und diese hat klare Vorgaben. Künftig wird es unter anderem eine Ausgabeküche, Schlafräume und ein Elternsprechzimmer geben.

Interessanter als der Kindergarten war mitunter der Bau für die Kinder. Höchst interessiert verfolgten sie die Arbeiten.
Interessanter als der Kindergarten war mitunter der Bau für die Kinder. Höchst interessiert verfolgten sie die Arbeiten. | Bild: Christiane Keutner

Viel war zu tun, einiges an Geruch, Lärm und Staub auszuhalten, „obwohl die Baggerfahrer und Bauarbeiter plötzlich viel interessanter als die Erzieherinnen waren“, erzählt Yvonne Schwarz. Die Ahauserin leitet seit 2012 den Kindergarten. Standards mussten überprüft, Feuerwehr, Unfallversicherung, Gesundheits- und Landesbauamt gehört werden. Die bereits im September 2018 geänderten Öffnungszeiten werden nach Elternumfrage voraussichtlich den Bermatinger Zeiten angepasst.

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Erstmals gibt es eine Kinderkrippe

Klar war: Der erweiterte Kindergarten benötigt ein neues Konzept, das eine Eingewöhnungs- und Übergangsphase einschließt, denn erstmals gibt es eine Kinderkrippe. „Wir haben viel in anderen Kindergärten hospitiert, Fortbildungen absolviert, Supervision in Anspruch genommen, um zu wissen, wie wir mit Veränderungen und eventuellen Ängsten umgehen und wir wollten uns nicht zu zwei Kindergärten entwickeln, sondern ein Haus, ein homogenes Team bleiben“, so die Leiterin.

Harmonisch fügt sich der Erweiterungsbau an den bestehenden ebenerdigen Kindergarten an. Links davon steht das bereits versetzte ...
Harmonisch fügt sich der Erweiterungsbau an den bestehenden ebenerdigen Kindergarten an. Links davon steht das bereits versetzte Gartenhaus, drumherum soll der Garten des Kindergartens erweitert werden. | Bild: Christiane Keutner

Sie und ihr Team freuen sich auch über eine einheitliche Möblierung – die alte ist teilweise schon über 50 Jahre alt -, wollen noch Wertiges für die Abstellräume verwenden und Übriges flohmarktähnlich veräußern; der Erlös soll der Gemeinde wieder zukommen. Einige Spielgeräte werden erstmals mit Rücksicht auf den Haushalt der Gemeinde auf der Wunschliste bleiben. Hier hofft man auf Spender.

Pädagogik nach Maria Montessori

Der Kindergarten Ahausen wurde 1969 gegründet und 1996/97 umgebaut. Seit der Jahrtausendwende lehnt sich die Einrichtung an die Pädagogik von Maria Montessori an. Die Italienerin, Jahrgang 1870, war eine der ersten Frauen, die ihr Medizinstudium mit Promotion abgeschlossen hatte. Sie entwickelte spezielle Arbeitsmaterialien, sogenanntes „Sinnesmaterial“, mit dem es ihr gelang, auch bei geistig behinderten Kinder Neugierde, Freude am Lernen, Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit zu wecken. Ihr pädagogisches Konzept beruht auf dem Grundgedanken „Hilf mir, es selbst zu tun“, das zu einer in sich ruhenden, ausgeglichenen Persönlichkeit führen soll, wobei die Individualität des Kindes sehr berücksichtigt wird. Derzeit werden im Kindergarten Ahausen 41 Kinder betreut, 50 dürfen es sein. Mit dem Anbau stehen 75 Plätze für Kinder von drei bis sechs Jahren und zehn Plätze für Ein- bis Dreijährige zur Verfügung. Der Kindergarten befindet sich in kirchlicher Trägerschaft. Sechs Erzieherinnen betreuen die Kinder derzeit. Mit Inbetriebnahme des Erweiterungsbaus und dem neuen Krippenangebot sollen sich fünf bis sechs weitere Fachkräfte um die Ein- bis Sechsjährigen kümmern.