Bermatingen – Wie viel Miete ist fair, was ist überteuert und wo kann man sich günstig einmieten? Antwort darauf gibt der sogenannte Mietspiegel, eine Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete. Seit 2012 gibt es das Projekt Mietspiegel im Bodenseekreis. Zunächst beteiligten sich 15 der 23 Kreisgemeinden daran, seit 2020 alle. Seit der vergangenen Datenerhebung vor vier Jahren hat sich an den Mietpreisen viel verändert. Für einige Bereiche war keine zeitgemäße Aussage mehr zu treffen, so Ortsbaumeister Antonino Lamanna. Die Mieten seien beispielsweise von 2022 auf 2024 um rund 24 Prozent gestiegen. Neue Daten zu erheben, sei auch aus rechtlicher Sicht nach vier Jahren erforderlich.
Das tat das Fachinstitut EMA aus Regensburg, das den Zuschlag als wirtschaftlichster Anbieter erhalten hatte. Die Kosten für die Dienstleistung werden auf die Städte und Gemeinden nach dem Einwohnerschlüssel verteilt. Mit rund 2000 Euro ist die Maßnahme im Haushaltsplan veranschlagt. Die Daten wurden von Mitte Februar bis Anfang April dieses Jahres schriftlich erfragt. Für die Berechnung der ortsüblichen Vergleichsmiete sind etliche Faktoren bedeutend, die wichtigsten sind Wohnfläche und Baujahr. Dazu kommen Ausstattung, Beschaffenheit, Wohnlage und sonstige Besonderheiten. In fast allen Gemeinden konnte die erforderliche Anzahl der Erhebungsbögen erreicht werden.
Demzufolge stellt sich die Mietpreisentwicklung in der Gemeinde Bermatingen (durchschnittliche Nettomiete pro Quadratmeter) seit dem Jahr 2012 wie folgt dar: 2012 wurden 6,34 Euro verlangt, 2022 waren es dann schon 7,96 Euro und 2024 sind es mittlerweile 9,27 Euro. Der Mietspiegel in Papierform wird gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro pro Exemplar verkauft; kostenlos ist er auf der Homepage der Gemeinde einsehbar. Er ist eine Orientierung für Mieter sowie für Vermieter. Der Gemeinderat anerkannte bei einer Enthaltung den qualifizierten Mietspiegel, der nach wissenschaftlichen Grundsätzen erstellt wird.