Unübersehbar haben sich Teilnehmer beim Narrenbaumstellen in Urnau schwarze Koteletten neben die Ohren montiert. Die optischen Hinweise verdichten sich auf ein Fünf-Punkte-Programm für die Zukunft des Dorfes, für das sich der Narrenverein Urnau engagiert. Mittendrin verleiht der „Kanzler fürs Tal“, Bürgermeister Fabian Meschenmoser, der Botschaft politisches Gewicht.

Das könnte Sie auch interessieren

Neben Wünschen zur Verkehrsentlastung und Schutz gegen das Hochwasser sorgt besonders eine Maßnahme für Aufsehen. Nicht weniger, als den bekannten Partytreff „Löwen“ zum Weltkulturerbe zu erklären, wird gefordert. „Die Traditionsgaststätte von Gisela und Sepp ist ein Magnet für Feiernde aus der ganzen Region. Sie ist das kulturelle Highlight im Ort, der Verlust wäre nicht auszudenken“, sagt Rut Mecking-Eisele, Sprecherin des Narrenvereins. Der mit 80 bis 100 Mitgliedern größte Verein im Ort besteht seit 1987. „Viele sind nur unterstützend dabei“, so Zunftmeister Daniel Weißenrieder.

Der Musikverein Roggenbeuren begleitet das Narrenbaumstellen in Urnau mit fetziger Musik
Der Musikverein Roggenbeuren begleitet das Narrenbaumstellen in Urnau mit fetziger Musik | Bild: Hans Peter Klesel

Eine Gruppe Bauarbeiter aus Wittenhofen thematisiert die Verlegung von schnellem Internet. Die Verkehrsführung habe gelitten, aber es gehe voran, meinen sie. Nachbarschaftlich verbunden sorgt der Musikverein Roggenbeuren für musikalische Unterhaltung. „Wir kommen gern her, und die Urnauer unterstützen dafür wieder die Veranstaltungen in Roggenbeuren“, berichtet Manuel Kläsle. Auch dabei sind die Füchse aus Untersiggingen, die mit ihren roten Hosenträgern nicht zu übersehen sind. Das Wetter ist einladend, die Sonne lacht. Einem Gerücht zufolge sei das gewiss. Vielleicht liegt das an der Tradition, die hier gepflegt wird, nicht zuletzt durch Maja Heigle. Sie hat 44 Jahre im „Löwen“ gearbeitet und ihr verstorbener Mann hat die Fasnet über Jahrzehnte organisiert.