Kommunalpolitik erstrecke sich über alle Lebensbereiche, sagte Bürgermeister Jürgen Stukle in der konstituierenden Sitzung. „Wir sind verantwortlich für die Lebensqualität vor Ort“, legte Stukle dar, wie bedeutsam die Ratsarbeit der ausscheidenden, verbleibenden und neu beginnenden Räte war und ist. Aus ihrem Amt verabschiedet wurden Michael Baader, Christian Lorenz, Susanne Zerwes (alle FWV) sowie Hubert Keller und Johann Müller (beide CDU). Für jedes scheidende Mitglied wählte Stukle eine persönliche Verabschiedung und hob die Verdienste der Gehenden hervor.

Des Bürgermeisters Dank galt den ausscheidenden Räten für all die Maßnahmen, die sie auf den Weg gebracht und die Ereignisse, die sie ...
Des Bürgermeisters Dank galt den ausscheidenden Räten für all die Maßnahmen, die sie auf den Weg gebracht und die Ereignisse, die sie mitgetragen haben. Von links: Bürgermeister Jürgen Stukle, Hubert Keller,Susanne Zerwes, Christian Lorenz, Johann Müller und Michael Baader. | Bild: Martina Wolters

Bis auf Christian Lorenz waren alle weggehenden Ratsmitglieder so lange am Ratstisch mit dabei, dass sie für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt wurden. Sie erhielten Ehrennadeln des Gemeindetags. Johann Müller etwa war 15 Jahre als Gemeinderat und zuvor gleich lang als Ortschaftsrat tätig. Er habe seinen Heimatort maßgeblich mitgestaltet, lobte Stukle Müllers Tätigkeit. Stimmenkönig Michael Baader, den Stukle als „Sympathieträger“ bezeichnete, füllte 25 Jahre das Ratsamt aus und habe sich darüber hinaus im Bodenseeobstmuseum sowie als Narrenvater und früher im Musikverein verdient gemacht.

Die nach Überlingen umziehende Susanne Zerwes war 15 Jahre dabei. „Du wirst im sozialen Leben Frickingens eine Lücke hinterlassen“, sagte Stukle zum Abschied von Zerwes aufgrund ihres vielfachen Engagements in dem Helferkreis Asyl, in der Frauengemeinschaft und im Pfarrgemeinderat. Hubert Keller bekam Lob und Auszeichnung für insgesamt zehn Jahre als Gemeinderat sowie für seine Verdienste als Mitorganisator der Dorfmeisterschaften des FAL.

Bürgermeister Jürgen Stukle dankte Susanne Zerwes für ihr außerordentliches Engagement im Gemeinderat, in der Gemeinde und im ...
Bürgermeister Jürgen Stukle dankte Susanne Zerwes für ihr außerordentliches Engagement im Gemeinderat, in der Gemeinde und im Pfarrgemeinderat. Sie werde eine große Lücke hinterlassen, sagte Stukle. | Bild: Martina Wolters

Ehrennadeln des Gemeindetags

Auch drei im Ratsamt Verbleibende erhielten Ehrennadeln des Gemeindetags für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement. Walter Städele bekleidet nunmehr seit 30 Jahren das Gemeinderatsamt und vertritt seit einem Vierteljahrhundert den jeweiligen Bürgermeister als erster Stellvertreter. Stukle nannte Städele einen „unverzichtbaren Impulsgeber mit Rückgrat“ und lobte dessen ausgleichenden Charakter.

Walter Städele sitzt seit 30 Jahren am Ratstisch und wurde mit der Ehrennadel des Gemeindetags geehrt und von seinen Ratskollegen in ...
Walter Städele sitzt seit 30 Jahren am Ratstisch und wurde mit der Ehrennadel des Gemeindetags geehrt und von seinen Ratskollegen in seinem Amt als stellvertretender Bürgermeister bestätigt. | Bild: Martina Wolters

Gottfried Grundler zeichnete Stukle für dessen 20-jährige, ehrenamtliche Ratstätigkeit aus und lobte dessen vielfältiges Engagement rund um Nachhaltigkeit. Grundler rede nicht nur, sondern lebe Nachhaltigkeit und motiviere dazu, es ihm gleichzutun. Uwe Maier sitzt seit zehn Jahren im Ratsgremium. “Man spürt, dass dir das Amt des Gemeinderats Freude bereitet“, sagte Stukle in Richtung Maier und betonte dessen zusätzliches Vorstandsamt bei der SpVgg FAL.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Verdienste der weggehenden wie der bleibenden Räte hervorzuheben, ließ Stukle in einem Rückblick die wichtigsten kommunalpolitischen Stationen Revue passieren. Frickingens Kultur- und Tourismus-Verantwortliche, Birgit Bergmüller, hatte dazu eine 15-minütige Bilderschau zusammengestellt vom Breitbandausbau, Straßen- und Radwegbau über die Festakte zu der 30-jährigen Städtepartnerschaft mit Frick, dem 50. Gemeinde-Jubiläum oder den Bürgerbeteiligungsprozessen zu Leben im Alter und Nachhaltigkeit. Auch die Herausforderungen durch die Coronapandemie, Kriege und Wetterkatastrophen sparte Stukle nicht aus. Es sei ein beachtliches Paket an Ereignissen passiert und an Maßnahmen umgesetzt worden, so Stukle rückblickend.

Aufgaben, die künftig anstehen

Zum Verpflichten des Gemeinderats präsentierte er anstehende Aufgaben des Neugremiums wie die nach den Sommerferien beginnende Sanierung des Kindergartens Sankt Elisabeth, der für Herbst angedachte Grundschulbau-Start oder das Schaffen von 30 barrierefreien Wohnungen in der Dorfmitte. Zum Gremium gehören für die nächsten fünf Jahre: Simone Sauter, Evelyne Keller, Markus Unger, Gottfried Grundler, Walter Städele, Joachim Arnold (alle FWV), Uwe Maier (FBL) sowie die Neuen: Johanna Hiller, Christine Carli, Adel Khemiri (alle FWV), Philippe Hermle und Vinzenz Weber (beide FBL).

In einer ersten Amtshandlung bestätigte der Gemeinderat die von dem Leustetter Ortschaftsrat gewählte Ortsvorsteherin Magdalena Adamski-Tümmers und deren Stellvertreter Martin Heilig. Ferner wurden die von der Gemeinde vorgeschlagenen Kandidaten als Stellvertreter für den Bürgermeister festgelegt. Walter Städele verbleibt demnach in seinem Amt. Als Stellvertreterin wurde Stimmenkönigin Johanna Hiller bei einer Gegenstimme von Uwe Maier gewählt. Die nächste Ratssitzung des Neugemeinderats findet am Dienstag, 30. Juli statt. Dann soll der fehlende Gemeinderat Joachim Arnold vereidigt werden.