Der Arm des Baggers ruht auf der meterhohen Kabeltrommel. Spannt einen Bogen über die Verantwortlichen von Gemeinde, TeleData und Stadtwerk am See. Der Anlass erschließt sich sofort: Das orangefarbene Kabel ist mittlerweile landesweit bekannt. Die einen sind genervt von den Baustellen, die anderen freuen sich auf schnelles Internet. So kann es jetzt auch in Frickingen aussehen. In der Gemeinde werden Glasfaserkabel verlegt.

Beim Spatenstich am 24. September sprach Walter Städele, in Vertretung für den Bürgermeister, von einem „zukunftsweisenden Projekt“. Dabei profitiert die Gemeinde von dem bundesweiten Graue-Flecken-Förderprogramm. Dieses hat es sich zur Aufgabe gemacht, all jene Haushalte mit Gigabit-fähigem Netz zu versorgen, die zurzeit unter einer Schwelle von 100 Megabit pro Sekunde liegen. „Das ist für uns als Flächengemeinde sehr wichtig“, ordnet Städele ein. Denn jetzt bekämen auch die einzelnen Weiler schnelles Internet.

Walter Städele freut sich, „hier in der Region heimische Partner an der Hand“ zu haben.
Walter Städele freut sich, „hier in der Region heimische Partner an der Hand“ zu haben. | Bild: Leon Altherr

Wer die Kosten trägt

Die Stadtwerke am See setzen mit ihrem Tochterunternehmen TeleData den Ausbau um. Gemeinsam hatten sie sich beim Zweckverband Breitband Bodenseekreis beworben und den Zuschlag erhalten. Alexander-Florian Bürkle, Geschäftsführer der Stadtwerke, spricht von einem „Heimvorteil“. Nachdem die Stadtwerke in Zusammenarbeit mit der Tiefbaufirma Müller 43 Kilometer Leerrohre verlegt hat, übernimmt TeleData, um „auf die frisch gebaute Datenautobahn die entsprechenden Produkte zu packen“, sagt deren kaufmännischer Geschäftsführer Armin Walter.

Wer von Zuhause arbeitet, gleichzeitig Videos herunterladen möchte und im Internet surft, dürfte sich auf das schnellere Internet freuen.
Wer von Zuhause arbeitet, gleichzeitig Videos herunterladen möchte und im Internet surft, dürfte sich auf das schnellere Internet freuen. | Bild: Leon Altherr

„Eine Premium-Leistung“, kommentiert FDP-Landtagsabgeordneter Klaus Hoher. Und der Bürger müsse nur sagen, „Ja, ich will es“, denn das Kabel würde bis ans Haus verlegt. Der Bund zahlt 50 Prozent, das Land 40 Prozent der insgesamt 3,25 Millionen Euro. Es bleiben für die Kommune zehn Prozent an Kosten. 250 Haushalte und Firmen werden angeschlossen. Begonnen in Altheim und anschließend in Frickingen, sollen die Arbeiten in zwei Jahren in Leustetten abgeschlossen sein.