Bereits im Sommer hatte die Bürgerinitiative bei der Stadt erste Bedenken angemeldet. Zuvor hatte Projektleiter Andreas Irngartinger von der DEGES, die die B 31 neu baut, erklärt, dass der Abschnitt zwischen Immenstaad und Schnetzenhausen bereits im Sommer 2020 freigegeben werden könne. Dies würde zu einer spürbaren Entlastung der Anwohner vor allem in Fischbach, Seemoos und Manzell führen.

Zwei Gutachten fehlen noch

Auf Anfrage habe die Stadtverwaltung Anfang Dezember mitgeteilt, dass in dieser Angelegenheit bislang keine abschließende Entscheidung getroffen werden konnte, da der Verkehrsbehörde zwei Gutachten noch nicht vorliegen, heißt es in der Pressemitteilung der Anwohner.

Hartnäckige Gerüchte

Allerdings würden sich „hartnäckige Gerüchte“ halten, dass die Stadt intern bereits eine Entscheidung für die umstrittene Teilöffnung der B 31-neu zu Lasten der Anwohner getroffen habe. Demnach sei beabsichtigt, „nur“ Pkw über die geplante Umleitungsstrecke zu führen. Das ändere jedoch nichts an der zusätzlichen Belastung der Anwohner mit Lärm, Emissionen, Schmutz und Erschütterungen. Aus diesem Grund entschieden sich die Anwohner, die bereits gesammelten Unterschriften jetzt an Oberbürgermeister Andreas Brand zu übermitteln. Weitere Unterschriftenlisten seien noch im Umlauf.

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Ein großer Kritikpunkt der Anwohner sind laut Pressemitteilung Engstellen und Knotenpunkte auf den geplanten Umleitungsstrecken, die die Bildung einer Rettungsgasse bei Verkehrsstau zumindest erschweren. Eine Teilöffnung der neuen B 31 würde noch mehr Verkehr auf die Ausweichstrecken durch die Ortschaften bringen.

Einblick in Gutachten gefordert

Die Bürger fordern von OB Brand, Einsicht in die Gutachten zu bekommen, mit denen die Teilöffnung begründet werden soll. Trotz Verständnis für die Situation der Bürger in Fischbach wären sechs weitere Monate Betrieb auf der alten Bundesstraße, die für so viel Verkehr ja ausgelegt sei, „das weitaus kleinere Übel“ als sechs Monate Verkehrschaos in der ganzen Stadt. Eine Entscheidung zur Teilfreigabe der B 31-neu ist nach Meinung der Anwohner „völlig unverhältnismäßig, unangemessen und zudem mit nicht hinnehmbaren Gefahren verbunden“.

Nach Angaben der Stadtverwaltung sei in der Sache noch keine Entscheidung getroffen worden.