Bemerkenswert hoch ist die Zahl der Fahrer, die so schnell unterwegs waren, dass sie neben der Geldstrafe ein Fahrverbot erhielten. 344 Fahrer waren mindestens 40 km/h schneller als erlaubt und mussten ihren Führerschein zeitweise abgeben. Zum Vergleich: In allen Städten und Gemeinden des Bodenseekreises zusammen – ohne Überlingen – wurden 2017 nur 275 Fahrverbote ausgesprochen.
Der Geschwindigkeitsrekord in Sachen Raserei wurde auf einer Tempo 30-Strecke mit 92 km/h gemessen, und zwar auf der Albrechtstraße/Säntisstraße. An dieser stationären Messanlage stadtauswärts blitzte es im vergangenen Jahr auch am häufigsten. Allein hier waren knapp 10.400 Fahrzeuge zu schnell unterwegs. Mit deutlichem Abstand folgt die Radarfalle an der Meersburger-/Ziegelstraße in Fischbach, an der stadteinwärts rund 2600 Geschwindigkeitsüberschreitungen festgestellt wurden, gefolgt von der Zeppelinstraße (2275) und der Maybachstraße (1271). Damit ist die B-31-Ortsdurchfahrt die Straße in Friedrichshafen, auf der am häufigsten zu schnell gefahren wird. Deutlich schneller als die erlaubten 70 km/h sind zudem vermehrt Autofahrer auf der Ravensburger Straße (Höhe Liebherr) unterwegs. Von zehn Fahrern, die mit Tempo 100 und mehr durch die Stadt fuhren, wurden fünf allein hier geblitzt, der schnellste mit 125 km/h.
Vermutlich würden deutlich mehr Fahrer erwischt werden, wenn mehr als zwei der neun stationären Radaranlagen im Stadtgebiet parallel "scharf" wären. "Es ist immer nur ein Standort tagsüber, ein Standort nachts sowie ein weiterer Standort ganztags mit einer Kamera bestückt", teilt Pressesprecherin Andrea Kreuzer von der Stadtverwaltung mit. Knapp 16.900 Fahrer wurden im vergangenen Jahr von den stationären Anlagen geblitzt.
Knapp 14.200 registrierte Schnellfahrer kamen bei 490 mobilen Kontrollen an wechselnden Standorten dazu. Blitzer-Hotspot ist die Hirschlatter Straße: Allein 20 Mal stand eine Radarfalle am Wolfenhof. Elf Mal wurde an der Lindauer Straße gemessen, je zehn Mal an der oberen Mühlbachstraße in Schnetzenhausen, in der Ravensburger Straße (Höhe Seewald), der Zeppelinstraße (Höhe Strandbad) und am Ortseingang von Friedrichshafen aus Richtung Oberlottenweiler. Weitere neun Mal wurde in Oberlottenweiler selbst geblitzt.
Blitzerstandorte
Nach welchen Kriterien wählt die Stadt die Standorte für mobile Kontrollen aus? Priorität haben besondere Gefahrenstellen wie Schulwege, Zebrastreifen oder Unfallschwerpunkte, oder wegen ihrer Lage in einem lärmkritischen Bereich, so die Antwort der Stadtverwaltung. Bei Wünschen aus der Bevölkerung werde die Messstelle zunächst über einen längeren Zeitraum mit einem Seitenradargerät geprüft. Bestätigen diese Messungen eine erhebliche Überschreitungsquote, nehme man die Messstelle in den Plan auf. (kck)