Der Name Hella Degen ist den meisten Häflern ein Begriff. Durch die fast 40-jährige Theaterarbeit mit Kindern, besonders zum Seehasenfest, ist es ihr gelungen, Generationen von Kindern, auf der Bühne sowie im Zuschauerraum, für Theater zu begeistern. Dieses Jahr führt ihre Theatergruppe das Stück „Die kleine Hexe“ auf, nach dem gleichnamigen Roman von Otfried Preußler.
Die kleine Hexe, überzeugend gespielt von Adriana Vujcic, ist ein neugieriges Hexenmädchen im zarten Alter von 127 Jahren, das sich nichts mehr wünscht, als mit den großen Hexen in der Walpurgisnacht auf dem Blocksberg zu tanzen. Als sie sich verbotenerweise zu der Zeremonie schleicht, wird sie von den anderen Hexen entdeckt und hart bestraft.
Das Stück erzählt daraufhin episodenhaft von den Erlebnissen der Hexe, bei denen ihr oftmals ihr sprechender Raben Abraxas zur Seite steht – lebendig verkörpert von Tiark Tiwary. Die liebenswürdige Hexe hilft mehrfach Kindern, die Hunger leiden, arm sind oder sich im Wald verlaufen haben. All diese noch so netten Taten werden jedoch skeptisch von den anderen Hexen aufgenommen. Besonders die alte Hexe Rumpumpel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die kleine Hexe zu beschatten und Chronik über ihre Tätigkeiten zu führen.
Zwischen den Szenen fungiert Hella Degen als Erzählerin, um die Umbaupausen der aufwendigen, liebevoll gestalteten Kulissen zu überbrücken. Interessant ist der große Altersunterschied zwischen den auftretenden Kindern. Während die jüngeren eher kleine Rollen einnehmen, die oftmals mit Tanz- und Gesangschoreographien verbunden sind, spielen die älteren Kinder die Haupt- und Sprechrollen. Dass auch einige Rollen von Erwachsenen verkörpert werden, ist für ein Kindertheater zunächst ungewöhnlich – aber auch nachvollziehbar, denn das erleichtert die Koordination und den Ablauf auf der Bühne beträchtlich. Die für ein Kindertheater lange Spielzeit von mehr als zwei Stunden strapaziert aber nicht nur die Konzentration der zuschauenden Kinder sichtlich. Die kleinen Schauspieler und Schauspielerinnen haben trotzdem erkennbar Spaß an der Sache und spielen ihre Rollen mit Begeisterung.
Auch die Helfer im Hintergrund arbeiten detailliert. Das zeigen unter anderem diverse Spezialeffekte, die bei einem Hexenstück nicht fehlen dürfen, wie etwa Rauch oder viele verschiedene Lichtstimmungen. Besonders klug umgesetzt wird die Magie: Immer wenn die kleine Hexe einen Zauberspruch ausspricht, springen Kinder, passend verkleidet nach Art des Zaubers, über die Bühne und bringen die Zuschauer zum Schmunzeln. Im weiteren Verlauf wird die Zauberei zunehmend dramatischer, als plötzlich der Schornstein des Hexenhauses zu wackeln beginnt oder die Fensterläden wie wild klappern.
Als beinahe ein Jahr vorbei ist, wird die kleine Hexe nun offiziell geladen, die Hexenprüfung auf dem Blocksberg zu absolvieren. Die kleine Hexe muss einige schwierige Aufgaben meistern, um in den Kreis der Hexen aufgenommen zu werden. Wird sie es schaffen? Wer es herausfinden soll, muss sich die Inszenierung ansehen!
Aufführungen am heutigen Samstag sowie an diesem Sonntag, jeweils um 17 Uhr, und am Montag, 18. Juli, um 10 Uhr im GZH (Ludwig-Dürr-Saal). Der Eintritt ist frei, notwendig zum Besuch sind eine Eintrittskarte (erhältlich an der GZH-Tageskasse) und ein Festabzeichen.