Katy Cuko und Anette Bengelsdorf

Die Bilder gleichen sich in fast allen Supermärkten. Wo sich normalerweise Klopapier, Kosmetik- und Papiertaschentücher stapeln, sind seit Tagen nur noch leere Regale zu sehen. Auch Konserven werden in großen Mengen gekauft, was zu gelegentlichen Engpässen führt. Mancher Appell an die Kunden, nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen, verpufft.

Zunächst wurde gebeten, nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. Als das nicht half, wurde auf eine Packung pro Haushalt reduziert.
Zunächst wurde gebeten, nur in haushaltsüblichen Mengen einzukaufen. Als das nicht half, wurde auf eine Packung pro Haushalt reduziert. | Bild: Anette Bengelsdorf

Die Folge: Stark nachgefragte Artikel werden bereits rationiert. So dürfen beim Marktkauf oder Edeka Baur in Friedrichshafen nur ein oder zwei Packungen Toilettenpapier, Zwieback oder Knäckebrot, Zucker, Mehl, Reis und Teigwaren, H-Milch, Konserven/Fertiggerichte, Seife und Desinfektionsmittel mitgenommen werden. Wer sich nicht daran hält, bekommt die Ware an der Kasse laut Aushang wieder abgenommen.

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Kurzfristige Engpässe bei einzelnen Produkten

Bei Edeka Baur gebe es bisher keine tatsächlich ausverkauften Waren. „Die Lieferketten sind durchgängig, unsere Großhandlung hat die Logistik verstärkt, alle Waren sind verfügbar“, sagt Sprecherin Pamela Baumhardt. Die Kaufland-Zentrale meldet auf Anfrage, das Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Mehl und Konserven sowie Hygieneprodukte teilweise sehr stark nachgefragt werden. „Daher kann es derzeit bei einzelnen Produkten kurzfristig zu Engpässen kommen“, teilt eine Sprecherin mit. Wegen des großen Sortiments und der steten Nachlieferung sei die Warenversorgung jedoch grundsätzlich gewährleistet.

Wo sich normalerweise Klopapier in unterschiedlichen Lagen, Kosmetik- und Papiertaschentücher stapeln, sind seit Tagen bei Marktkauf nur ...
Wo sich normalerweise Klopapier in unterschiedlichen Lagen, Kosmetik- und Papiertaschentücher stapeln, sind seit Tagen bei Marktkauf nur noch leere Regale zu sehen. | Bild: Anette Bengelsdorf

Außerdem biete Kaufland mit langen Öffnungszeiten von 7 bis 22 Uhr an sechs Tagen bereits ein großes Zeitfenster, um Einkäufe zu erledigen. Daher sei derzeit nicht geplant, die Filialen auch sonntags zu öffnen, was nun möglich ist.

Sonntags öffnen? Mitarbeiter schon jetzt am Anschlag

Bei Edeka Baur wird über Sonntagsöffnungszeiten noch nachgedacht. „Grundsätzlich wird uns die Entscheidung nicht leicht fallen, denn wir müssen auch an die Gesundheit unserer Mitarbeiter denken“, erklärt Pamela Baumhardt. Sie seien durch die Ausnahmesituation der vergangenen beiden Wochen bereits am Limit. „Um die Lebensmittelversorgung zu gewährleisten, benötigen wir jeden Einzelnen und dürfen die Einsatzbereitschaft unserer Teams nicht noch weiter überfordern.“ Aktuell sei die Personalversorgung trotz Schulschließung aber „kein Problem für uns“. Kaufland hingegen sucht bundesweit Aushilfskräfte. Interessierte können sich direkt in den Filialen informieren.