1500 Kilometer werden Ulrike und Joachim Blatter in den Beinen haben, wenn sie in Sarajevo, der Partnerstadt Friedrichshafens, angekommen sind. Bei ihrer Fahrradtour dorthin haben sie einen kurzen Zwischenstopp in Friedrichshafen eingelegt. Ulrike Blatter hat dieses Jahr Kontakt zur Häfler Stadtverwaltung aufgenommen, um auch hier für ihr Hilfsprojekt für bosnische Straßenkinder zu werben. In der Verwaltung sei ihr Anliegen mit Wohlwollen aufgenommen worden, sagt sie in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER.

Das Ehepaar aus Gottmadingen im Kreis Konstanz startete am 1. September die "Holiday Challenge" der Bosnienhilfe der Arbeiterwohlfahrt (AWO). Die Reise steht laut einer Mitteilung der AWO unter dem Motto "Balkanroute rückwärts: Chancen statt Flucht!", um zu zeigen, wie wichtig es für junge Menschen in Bosnien sei, Perspektiven im Heimatland zu schaffen. In einem der von Ulrike Blatter bereits 1999 ins Leben gerufenen Projekte stehen Straßenkinder im Mittelpunkt. Den 3- bis 16-Jährigen sollen durch das Projekt neue Perspektiven eröffnet werden, wie sie in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER erklärte.

Unter den Jugendlichen von Sarajevo gebe es den Wunsch nach Veränderungen in ihrem Land, schildert Ulrike Blatter. Allerdings seien einige Jugendliche resigniert, da sie nicht wissen würden, wie sie dies anstellen sollen. Einen Ansatz, um zumindest eigene Ideen verwirklichen zu können, böte ein Theaterstück, das die jungen Menschen gemeinsam auf die Beine gestellt hätten. Allerdings seien Aufführungen des Stücks nicht überall in Sarajevo willkommen, schildert die 55-Jährige. Die Truppe sei auch schon vor plötzlich verschlossenen Türen gestanden.

Wochen vor dem Start hat das Ehepaar Blatter trainiert, um fit zu sein für die anstrengende Reise, die durch sechs Länder führen wird. Ulrike Blatter machte sich mit Radfahren und Joggen fit. Joachim Blatter hat im Mai bereits eine große Radtour hinter sich: Er fuhr von Gottmadingen nach Palermo und besuchte dabei auch Caselle in Pittari, die italienische Partnerstadt von Gottmadingen. Damals hatten Sponsoren 1500 Euro Startgeld beigesteuert. "Wir hoffen auf gutes Wetter, immer genügend Luft im Reifen und viele spannende Begegnungen", sagen die beiden. Und natürlich hoffen sie auf viele Spenden: 5000 Euro ist das Spendenziel für das Projekt "Ältere Schwester, älterer Bruder", das die beiden schon seit vielen Jahren betreuen. Die Rückreise von Sarajevo ist am 20. September geplant, dann allerdings nicht mit dem Fahrrad, sondern mit einem Fernbus.

Spenden und Tagebuch

Ausführliche Informationen zu Spenden für das Projekt von Ulrike Blatter sowie das Reisetagebuch zur Radtour nach Sarajevo finden sich auf der Internet-Plattform Facebook unter #HolidayChallenge2017 oder unter www.ulrike-blatter.de. Die Daten zum Spendenkonto der Arbeiterwohlfahrt lauten: Sparkasse Engen/Gottmadingen, IBAN: DE 45 69 25 14 45 30 27 24 04 68, BIC: SOLADES1ENG. Die AWO bittet, für eine Spendenbescheinigung bei einer Überweisung unbedingt Name und Adresse anzugeben. (sk)