Seit Mai tut sich etwas auf der Baustelle in der Regenerstraße. Die vorbereitenden Arbeiten sind abgeschlossen, die Baugrube ist ausgehoben und jetzt haben die Rohbauarbeiten für den ersten Bauabschnitt begonnen.
Auf dem 8500 Quadratmeter großen Grundstück in Windhag/Oberhof entstehen 77 Wohnungen. Im ersten Bauabschnitt werden sechs Häuser gebaut, die 2021 bezugsfertig sein sollen.

Der zweite Bauabschnitt mit zwei weiteren Häusern soll sich dann unmittelbar anschließen. Geplant sind sieben Häuser mit drei Stockwerken plus Dachgeschoss und ein Haus mit vier Vollgeschossen, darunter Tiefgaragen.
Allein das Bebauungsplanverfahren hat mehr als drei Jahre in Anspruch genommen, dann passierte lange nichts. Erst zwei Jahre, nachdem der Gemeinderat Baurecht geschaffen hat, rollten die Bagger an.
Das Bauprojekt wurde 2014 zu einem wahren Zankapfel. Damals gründete sich die Bürgerinitiative Apfelbaumfeld, die das Projekt ablehnte und eine maßvollere Bebauung forderte. Nichts ließen die Initiatoren, die alle in unmittelbarer Nachbarschaft leben, unversucht.

Sie starteten 2015 eine Unterschriftenliste, die schließlich von 1610 Häflern unterzeichnet wurde und übergaben sie der Stadtverwaltung.

2015 kam es sogar zu einem Eklat in einer öffentlichen Sitzung des Technischen Ausschusses, weil sich die Bürgerinitiative nicht eingebunden genug fühlte. Damals verließen die Mitglieder unter Protest den Ausschuss, nachdem sie mit Schildern ihren Unmut deutlich gemacht hatten.

2017 schuf der Gemeinderat endgültig Baurecht. Damals wurde auch eine Sozialquote von 20 Prozent in den zu bauenden Wohnungen festgelegt, die laut Stefan Nachbaur, Chef der Prisma Zentrum für Standort- und Regionalentwicklung GmbH, auch eingehalten wird.
Die Bürgerinitiative Apfelbaumfeld initiierte zudem zwei Landtags-Petitionen und gab 900 Seiten Einwendungen ab.
Heute erinnert an der Baustelle nichts mehr an die Proteste der Bürgerinitiative Apfelbaumfeld, auch wenn es für viele Anwohner nicht nur mit der Apfelwiese, sondern spätestens in zwei Jahren auch mit ihrer See- und Alpensicht vorbei sein dürfte.
