Schon am Freitag ging das bunte Programm fürs Wochenende los; mit dem Streetfood-Markt entlang der Uferpromenade. Zweimal schon hatte das Format in Friedrichshafen stattgefunden; allerdings durften die Essensstände nun zum ersten Mal zentral aufgebaut sein, und zwar direkt am Seeufer.

Beim Streetfood-Markt überzeugt diesmal auch die Kulisse.
Beim Streetfood-Markt überzeugt diesmal auch die Kulisse. | Bild: Lena Reiner

Dalibor Topalovic, dessen Essensstände den Namen „Mahlzeit“ tragen, freut sich über die traumhafte Aussicht vom eigenen Arbeitsplatz aus: „So eine tolle Kulisse bekommt man sonst kaum irgendwo.“ Ihm gefalle die Atmosphäre und die Lage sehr; die Gäste seien auch zufrieden.

Frank Klein
Frank Klein | Bild: Lena Reiner

Frank Klein gehört zu denen, die schon im Vorjahr auf dem Messeparkplatz mit von der Partie waren. Er verkauft Austern und Schampus und bedient so das Luxussegment. Die Seekulisse kenne er von Konstanz, die sei natürlich prima. Der Messeparkplatz hingegen, den beschreibt er als „heiß und staubig“. Hand aufs Herz, wäre er nochmal dabei gewesen, hätte es den Locationwechsel nicht gegeben? Er schüttelt den Kopf und vergleicht den aktuellen und den ehemaligen Standort: „Galaxien liegen da dazwischen, nicht nur Welten!“

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Bis Sonntagabend findet das Programm am Ufer statt – mit Essensständen, Musik und einem Piano zum Selbstspielen. Und das zeigt Wirkung.

„Bitte öfter!“: Seit Freitag herrscht Leben in der Innenstadt

Sandra Weiss
Sandra Weiss | Bild: Lena Reiner

Sandra Weiss, die mit „Louise“ gleich zwei Ladengeschäfte direkt in der Fußgängerzone betreibt, schaut am verkaufsoffenen Sonntag zufrieden auf das Leben in der Innenstadt und blickt zurück: „Man hat es am Freitag auch schon gemerkt, aber gestern war wirklich Wahnsinn. Bitte öfter!“

Straßensperrung schreckt Auswärtige nicht

Das Programm in der Innenstadt locke gerade auch Menschen von weiter her an und die machten dann auch nicht kehrt, wenn die Beschilderung aufgrund der Sperrung der Friedrichstraße sie in die Irre führe. „Ich hatte erst Freitag eine Kundin da, die sagte, sie sei zwischendurch ratlos gewesen, wo es weitergehe. Wäre sie unmittelbar aus Gegend, wäre sie wieder heimgefahren, sagte sie mir.“

Alfio La Mela und Ralf Meichle genießen Sekt und Sonne im Rathauscafé.
Alfio La Mela und Ralf Meichle genießen Sekt und Sonne im Rathauscafé. | Bild: Lena Reiner

Vom Streetfood-Markt haben sich manche mehr erhofft

Ralf Meichle sitzt schräg gegenüber im Rathauscafé und sieht die Sache durchwegs skeptisch: „Ich bin eigentlich Häfler, nur inzwischen weggezogen und jetzt sozusagen Gast hier. Was wirklich fehlt, das ist so etwas wie das französische Dorf; bisschen andere Kultur, anderes Essen.“ Der Streetfood-Markt überzeuge ihn nicht, das Angebot könnte vielseitiger sein. Auch Monika Vögele sagt: „Ich hätte mir mehr erhofft, ein bisschen was Ausgefallenes!“

Die Imperial Four spielen mitten in der Fußgängerzone.
Die Imperial Four spielen mitten in der Fußgängerzone. | Bild: Lena Reiner

Und Richarda Knaak, die ebenfalls zu dem Freundeskreis gehört, der hier gemeinsam am Tisch sitzt, ergänzt: „Deshalb sind wir hier hergekommen; hier spielt wenigstens etwas Musik!“ Die Imperial Four musizieren hier gerade, die sich mit Straßenzauberern beim Programm des verkaufsoffenen Sonntags abwechseln. Alfio La Mela wünscht sich etwas mehr Ravensburg in Friedrichshafen: „Wenn man da hinkommt, ist das wie am Gardasee, tolle Stimmung, viel Bewegung.“

Manuela Huchler ist spontan bummeln gegangen und freut sich, dass etwas in der Innenstadt los ist.
Manuela Huchler ist spontan bummeln gegangen und freut sich, dass etwas in der Innenstadt los ist. | Bild: Lena Reiner

Eine Straße weiter beim „Seehäschen“ ist derweil so viel los, dass keine der Mitarbeiterinnen Zeit für ein kurzes Gespräch hat. Die Tettnangerin Manuela Huchler stöbert hier in den Anziehsachen für ihr Baby und freut sich darüber, dass in der Stadt etwas los ist: „Man merkt, die Leute zieht es raus. Es ist total belebt.“

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Die Sonne lockt die Menschen an den See

Bei Only ein Stückchen weiter merkt man weniger vom Ansturm. Aushilfe Asli Yurtmann sagt: „Das ist bei gutem Wetter immer so. Da sind die Menschen mittags am Ufer und kommen erst abends hierher.“ Positiv wirke sich an diesem Tag allerdings das Programm direkt in der Fußgängerzone aus. Vom Streetfood-Markt hätten sie hier nichts gemerkt; der locke die Leute wohl eher ans Ufer. „Heute ist hier schon mehr los; das ist aber auch wetterabhängig“, sagt auch ihre Kollegin Olia Harapi.

Olia Harapi
Olia Harapi | Bild: Lena Reiner

Zauberer Mischter Toscana, mit bürgerlichem Namen Rolf Futterknecht, tritt direkt nebenan auf. Er meint: „Der Standort ist nicht ganz günstig, weil man direkt mitbeschallt wird.“ Nebenan tanzt nämlich der Rock‘n‘Roll-Club Friedrichshafen. Doch den Kindern habe sein Programm dennoch gefallen: „Sie haben Spaß und das ist das Wichtigste.“

Der Rock‘n‘Roll-Club Friedrichshafen zieht Schaulustige an.
Der Rock‘n‘Roll-Club Friedrichshafen zieht Schaulustige an. | Bild: Lena Reiner

Was war so besonders an diesem Wochenende?

Dieser verkaufsoffene Sonntag in Friedrichshafen war etwas Besonderes, urteilt das Stadtmarketing. Denn erstmals habe parallel dazu das ganze Wochenende an der Uferpromenade der Streetfood-Markt stattgefunden. Und nachdem sich das Wetter insbesondere am Samstag von seiner besten frühlingshaften Seite zeigte, sei die Besucherfrequenz in der Innenstadt das ganze Wochenende über sehr hoch gewesen. Dafür, dass auch die Abendstunden belebt waren, sorgte dann noch am Samstagabend die „City of Music“.
„So ein Wochenende ist für der Handel und Friedrichshafen eine gute Werbung, da viele Leute aus der ganzen Region in die Stadt kommen und das Angebot nicht nur sehen – sondern auch in Anspruch nehmen. Wenn man nach einem tollen Tag dann anderen davon erzählt – egal ob „live“ oder in sozialen Medien – erreicht das noch viele weitere Menschen“, unterstreicht Thomas Goldschmidt vom Friedrichshafener Stadtmarketing die Bedeutung so eines verkaufsoffenen Sonntags und Wochenendes.

Unter blühenden Bäumen lockt der Essensstand viele Menschen an.
Unter blühenden Bäumen lockt der Essensstand viele Menschen an. | Bild: Lena Reiner