Ein Schlaganfall, ein Herzinfarkt oder ein Oberschenkelhalsbruch aufgrund eines Sturzes: Neben der akuten Versorgung im Krankenhaus brauchen ältere Patienten häufig eine geriatrische Rehabilitation als nachfolgende Behandlung, um wieder zurück in ihr gewohntes Leben zu finden. Im Klinikum Friedrichshafen wird diese seit Kurzem durch die geriatrische Früh-Rehabilitation ergänzt, informiert der Medizin-Campus Bodensee (MCB) in einem Pressetext. Diese beginne bereits parallel zur akuten medizinischen Behandlung.

Zahl der Betten steigt im Februar und März weiter

Aktuell seien in der geriatrischen Rehabilitation in der vierten Etage des Klinikums zwei Betten für die Früh-Reha reserviert. Im Laufe des Februars soll ihre Zahl auf vier steigen und im März sollen zwei weitere Betten folgen, schreibt der MCB. Spezialisierte Pflegekräfte mit Zusatzausbildung seien für die Patienten da.

Ziel: Rückkehr in die eigenen vier Wände

„Wir beginnen so früh wie möglich damit, die Fähigkeiten zu erhalten oder neu aufzubauen“, erklärt Dr. Monika Käppeler, Sektionsleiterin der Geriatrischen Rehabilitation im Klinikum Friedrichshafen, und nennt in dem Pressetext Beispiele wie Sprechen, Essen und Bewegung. Zeitlich sei die Früh-Reha auf zwei Wochen angelegt. „Bei Bedarf kann eine dreiwöchige Anschlussheilbehandlung nahtlos anknüpfen.“ Über allem stehe das Ziel, dem betagten Patienten möglichst eine Rückkehr in die eigenen vier Wände zu ermöglichen und dauerhafte Pflegebedürftigkeit so weit wie möglich zu verhindern.

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Auch das soziale Umfeld des Patienten mit im Blick

Das Team aus Ärzten, Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten, Logopäden und Sozialarbeitern ziele darauf ab, die Mobilität und Alltagskompetenzen der betagten Patienten zu verbessern. Psychologen erfassen die kognitiven Fähigkeiten und emotionalen Beeinträchtigungen: „In unseren wöchentlichen Teamsitzungen gleichen wir die Soll-Ziele mit dem Ist-Zustand des Patienten ab“, erklärt Oberarzt Dr. Nikolaus Keilbach. Dabei sei auch das soziale Umfeld des Patienten im Blick – wichtig bei der Frage, ob dieser wieder zurück nach Hause könne oder nicht. „Hier kann unser Klinik-Sozialdienst früh die entsprechenden Weichen stellen.“

Ganzheitlicher Ansatz sieht den Patienten mit allen Einschränkungen

Entscheidend für die geriatrische Früh-Reha sei ein ganzheitlicher Ansatz, der den Menschen mit all seinen Einschränkungen betrachte, betont der Geriater. „Wir gehen von funktionellen Defiziten im Gesamten aus.“ Das spiegele sich im individuellen Therapieplan der Patienten wieder. Neben Physio-, Ergo- und Logopädie stehen ihm zufolge auch aktivierend-therapeutische Pflege, Wasch- und Anziehtraining, die Aktivgruppe mit Sitzgymnastik und Gedächtnistraining auf dem Plan.