Bereits am Vortag, dem Festsamstag, waren ein paar von ihnen zum feierlichen Narrenbaumstellen am Rathaus zu Gast und fieberten mit, als Ortsvorsteher Georg Schellinger – als Putzfrau verkleidet – den Rathausschlüssel nicht an die Narren verlieren wollte.

Da sind die Altheimer Fegsandhexen, die Bad Buchauer Feuerhexen, die Fischbacher Buchhornhexen, die Hohberger Rebhexen, die Immenstaader Hexen mit ihrer 3,50 Meter hohen Hexenfigur und natürlich die Ailinger Waldhexen.
Da sind die Hafennarren, die Meersburger Hänsele und Schnabelgiere, die Langenargener Dammglonker, die Ankenreuter Affenfamilie, die Waldteufel aus Kau, die Kippenhauser Katzen und die Bermatinger Bären. Aus dem Umland, gleichermaßen aus Schwaben und Baden, sind zum großen Festumzug am Sonntag 45 Zünfte gekommen, um gemeinsam mit den Ailingern das 50. Jubiläum ihrer Narrenzunft zu feiern.
Manche der Maskengruppen waren noch nie in Ailingen zu Gast. Zum Glück helfen den Zuschauern die fleißig verteilten Flyer mit den passenden Rufen weiter. Da heißt es „Bitza-Ho“, „Narri – Narro“ oder auch „Hexaholz – Raucha soll‘s“. Ganze zwei Stunden ziehen die Narren durch Ailingen, werfen Konfetti, verteilen Süßigkeiten, erlauben sich den ein oder anderen Schabernack mit den Zuschauern und verbreiten ordentlich gute Laune.

Insgesamt acht Lumpenkapellen, weitere Schalmeiengruppen und Fanfarenzüge heizen die Stimmung weiter an. In Ailingen wird beim Umzug getanzt, geklatscht, geschunkelt und ab und an auch mitgesungen.
Und tatsächlich meint selbst das Wetter es mit den Jubilaren gut. Trotz düsterer Vorhersage wird keiner der Feiernden nass. Pünktlich zum Beginn des Umzugs um 13.30 Uhr fällt kein Regen mehr, die vollen zwei Stunden bleibt es von oben trocken.