„Göhrelöchner – Hopp, Hopp“ schallte es am Schmotzigen Dunschtig durch Kluftern. Praktisch auf keinen Widerstand trafen die Klufterner Narren, unterstützt von der Lumpenkapelle und einigen Masken der Hugeloh-Zunft aus Leimbach, bei der Schülerbefreiung und dem Rathaussturm am Vormittag.
Am Nachmittag ging es mit dem Narrenbaum im Umzug von Efrizweiler bis zum Bürgerhaus in Kluftern. 23 Meter hoch ist er angeblich und gestiftet von Erwin Benz.

„Heute ist mit der Schule Schluss“, verkündete Zunftmeister Andreas Lamm um 9.15 Uhr in der Grundschule unter dem Jubel der Kinder. Die Lehrer, allen voran Rektor Tilo Weisner in Kapitänsuniform, waren schnell überwältigt.
„Lehrer rauf auf den Gefängniswagen“, befahl der Zunftmeister. Und schon ging es los mit dem Schülerumzug, einmal um den Block zum Rathaus. „Wir wollen Süßes und wir wollen noch mehr“, forderten die Kinder, die den Gefängniswagen umschwärmten.
Am Rathaus, das gerade umgebaut wird, fanden die Narren die Tür verrammelt mit alten Möbeln und Computern vor. „Von wegen geschlossen“, meinte Lamm: „Wir wollen doch mal sehen, ob dort nicht doch jemand ist.“ Flugs räumten seine Narren die Hindernisse weg. „Los, holt die Kerle raus“, so der Zunftmeister. Ortsvorsteher Michael Nachbaur schien gar nicht unglücklich, abgesetzt zu werden. Schließlich fließe hier wegen des Umbaus echter „Beamtenschweiß“. Als Strafe musste er einen Schreibtisch aufbauen und Süßigkeiten verteilen.
Haufenweise Gruppen machten beim Umzug mit: die Dorfpolizei (alias Dreamboys), die Spaltensteiner Ortschaften, Karl Lagerfeld, Ghostbusters, Brunnisach-Hexen, die Frostis (ohne Instrumente), Punks, Glühwürmchen, der Trommlerzug Graf Ferdinand vom Ines und noch einige mehr.


Der Baum wurde am Bürgerhaus von der heimischen Zimmerei Wurst, Baumholern und -stellern schnell in die Gerade gebracht. Lamm regte sich ein wenig auf, dass er zwei Tage zuvor auf Geheiß der Stadt plötzlich dafür eine Gefährdungsbeurteilung schreiben musste und noch mehr, dass Unbekannte das Loch für den Baum zugeschüttet hatten – was man rechtzeitig bemerkte. Anschließend ging es zum Weiterfeiern ins Bürgerhaus.
