Der niedrige Bodensee-Pegel sorgt weiter für Diskussionsstoff: Nun gibt es Aufregung um eine Oldtimer-Regatta, die für den 17. September, dem Eröffnungstag der Interboot in Friedrichshafen, geplant ist. Denn zunächst sagte Felix Klarmann, neuer Projektleiter der Messe, das Event ab. Grund sei der zu niedrige Wasserstand im Hinteren Hafen der Zeppelinstadt. Nun widerspricht Ralf Steck, Präsident des Segel-Motorboot-Clubs Friedrichshafen (SMCF): „Die Regatta findet statt!“ Wer hat nun Recht?

Gegenüber dem SÜDKURIER legt Ralf Steck, dessen Club im Hinteren Hafen beheimatet ist, seine Sicht der Dinge dar. Kernbotschaft des Präsidenten: Die Messe kann einen Steg sperren, nicht aber die Regatta absagen. „Anscheinend wird die Messe Friedrichshafen nicht wie üblich im Rahmen der Interboot einen eigenen Steg im Messehafen für die Oldtimerboote reservieren.“ Das bedeute aber nicht das Aus für die Regatta.

Felix Klarmann ist neuer Projektleiter der Interboot in Friedrichshafen. Ob es auch historische Boote im Hintern Hafen (im Hintergrund) ...
Felix Klarmann ist neuer Projektleiter der Interboot in Friedrichshafen. Ob es auch historische Boote im Hintern Hafen (im Hintergrund) geben wird, scheint noch nicht ganz klar. | Bild: Benjamin Schmidt

Interboot hat Hafen gemietet

Klar ist: Die Interboot mietet den Hinteren Hafen Friedrichshafens für den Zeitraum der Messe. Im sogenannten Messehafen können Interessenten Motorboote und Yachten direkt im Wasser erleben. Üblicherweise gibt es auch einen Steg für Oldtimer. Doch der wird dieses Jahr nicht zur Verfügung gestellt. Interboot-Chef Klarmann begründete die Entscheidung mit dem niedrigen Pegel im Hafen von etwa 1,70 Metern. Damit schien klar: Die Regatta ist abgesagt.

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Da ist Ralf Steck ganz anderer Auffassung. Er schrieb zunächst in einer Mitteilung: „Wir werden die Regattateilnehmer auf jeden Fall im Hinteren Hafen willkommen heißen und einen Liegeplatz bereitstellen.“ Im Gegensatz zu vielen anderen Häfen gebe es lediglich bei den größten Booten Probleme mit dem aktuell sehr niedrigen Pegel.

Keine freien Plätze?

Doch wer entscheidet nun, wer in den Hafen einlaufen darf – und wer nicht? Inhaber des Hafens ist die Bodensee-Hafengesellschaft, eine Tochter der Stadtwerke Konstanz. Zu denen gehören nach Auskunft eines Sprechers auch die Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), die den Hafen von der Gesellschaft mieten. Nach Rücksprache mit dem Häfler Hafenmeister sagt der Sprecher: „Es gibt keine freien Plätze im Hafen.“

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Doch diese Information stimmt nur zum Teil, betont Club-Chef Ralf Steck. „Noch ist nicht klar, ob nicht doch Plätze frei werden.“ Dann räumt er ein: „Wir können nur hoffen, dass es doch noch Liegeplätze geben wird. Wir sind gerade auf der Suche nach Lösungen.“ Notfalls könnten auch einige Teilnehmer auf benachbarte Häfen ausweichen. Wichtig sei vor allem, dass die Regatta stattfinde – und das werde sie.

Messe: Regatta findet statt

Und was sagt die Messe zum Wirrwarr? „Es wird aufgrund des niedrigen Wasserstandes keinen Oldtimersteg geben“, so eine Sprecherin. Aus der Antwort ist auch Bedauern zu lesen: „Der Steg war immer ein tolles Highlight im Interboot-Hafen, diese Entscheidung schmerzt uns sehr.“

Doch auch die Messe bestätigt: „Die Oldtimer-Regatta wird nach aktuellem Stand und bei entsprechendem Anmeldestand stattfinden.“ Nur eben ohne Platz für die Boote im Messehafen. Man sei in Kontakt mit Club-Präsident Ralf Steck gewesen. „Wir freuen uns, dass die Regatta stattfindet und so auch der wichtige Oldtimer-Bootsbereich auf dem Bodensee repräsentiert ist.“

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Allem Anschein nach laufen die historischen Boote also auch in diesem Jahr aus. Pünktlich um 10 Uhr sollen sie am 17. September an den Start gehen. Mit von der Partie werden auch Einhandsegler mit nur einer Person an Bord sein. Ralf Steck: „Wir freuen uns auf das Event.“