Im Graf-Zeppelin-Gymnasium sitzen einige Schüler bereits mit Jacken oder Decken im Unterricht, berichtet Schülersprecher Moritz Schreyögg. Der 17-Jährige, der gerade Abitur macht, sagt: „Die Temperaturen in den Klassenzimmern sind seit Ende Februar spürbar niedriger.“

Direkt beschwert habe sich zwar keiner der Schüler bei ihm. Doch er höre immer wieder von Jüngeren, es sei zu kalt im Gebäude. Hinzu komme das viele Lüften wegen Corona.

Der 17-jährige Moritz Schreyögg vor dem Graf-Zeppelin-Gymnasiums. Der Schülersprecher hat bereits von einigen Schülern gehört, dass es ...
Der 17-jährige Moritz Schreyögg vor dem Graf-Zeppelin-Gymnasiums. Der Schülersprecher hat bereits von einigen Schülern gehört, dass es ihnen in den Klassenräumen zu kalt ist. | Bild: Mario Wössner

Heizungen in 50 Gebäuden um zwei Grad heruntergedreht

Um Energie zu sparen, hat die Stadt in 50 öffentlichen Gebäuden die Heizungen um zwei Grad herunter gedreht – darunter das Rathaus, Bibliotheken, Museen, die Volkshochschule (VHS) sowie Mehrzweck- und Sporthallen. „Den ersten Schwerpunkt unserer Maßnahmen legen wir aufs Heizen mit Öl und Gas“, begründet Oberbürgermeister Andreas Brand.

Aber, sagt Pressesprecherin Monika Blank, einige Gebäude seien ausgenommen, zum Beispiel das Altenpflegeheim Karl-Olga-Haus, Seniorentreffs, von der Stadt vermietete Wohnungen sowie Kindergärten und eben auch Schulen. Doch warum frieren dann die Schüler am GZG?

„Wir haben nach den Faschingsferien die Temperatur in den Klassenzimmern selbst um vier Grad abgesenkt“, sagt Schulleiter ...
„Wir haben nach den Faschingsferien die Temperatur in den Klassenzimmern selbst um vier Grad abgesenkt“, sagt Schulleiter Axel Ferdinand. | Bild: Lippisch, Mona

GZG senkt Zimmertemperatur um vier Grad

Schulleiter Axel Ferdinand erklärt: „Wir haben nach den Faschingsferien die Temperatur in den Klassenzimmern selbst um vier Grad abgesenkt.“ Gründe seien der Ukraine-Krieg und die gestiegenen Energiepreise.

Wenn manche Schüler im Unterricht nun Jacken tragen, störe ihn das nicht – er empfiehlt es sogar. Er könne sich vorstellen, dass es es manchen zu kalt ist. Beschwerden von Eltern und Kindern habe er jedoch noch nicht mitbekommen. Schülersprecher Moritz Schreyögg sagt über die Maßnahme: „Das Verständnis der Schüler ist da.“

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Das Wasser in den Schwimmbecken wird kühler

Anders als die Schulen wurden die Bäder tatsächlich von der Stadt angewiesen, beim Heizen zu sparen. „Die Wassertemperatur wird um ein Grad reduziert. Hier sind lediglich Kleinkindbecken ausgenommen“, informiert die Stadt.

Doch wie viel Energie kann die Stadt dadurch sparen? Laut Energieexperten spare jedes Grad weniger bei der Raumtemperatur sechs Prozent Gas oder Heizöl, erklärt die Stadtverwaltung. Bei zwei Grad verdoppele sich die Einsparung auf zwölf Prozent.

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„Mit Blick auf die zu Ende gehende Heizperiode gehen wir in den nächsten Monaten von Einsparungen im einstelligen Prozentbereich aus“, so Monika Blank. Für Oberbürgermeister Andreas Brand handle es sich dabei aber ohnehin lediglich „um erste Schritte“. Weitere sollen Folgen. „Wir möchten insgesamt wahrnehmbare und messbare Einsparungen erreichen“, so Brand. In Frühling und Sommer werde das leicht fallen, entscheidend sei dann die nächste Heizperiode im Winter.

Momentan erarbeite ein Energieteam daher weitere Pläne. Laut Blank prüfe die Stadt die Installation von Fotovoltaik-Anlagen auf Freiflächen entlang von Straßen und erstelle dazu derzeit eine Analyse. Eine weitere Möglichkeit: Nachts Ampeln und Straßenbeleuchtungen nachts teilweise abzuschalten, so die Sprecherin. Bereits jetzt setze die Stadt in bestimmten Bereichen smarte LED-Leuchten ein, sich an den Bedarf anpassen und durch eine intelligente Steuerung Geld sparen. Weitere Abschaltungen würden aktuell geprüft.

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