Das 23 Jahre alte Vereinsheim soll in vier Blöcken ertüchtigt werden. Die Kostenschätzung liegt bei rund 540 000 Euro. Im ersten Block sollen dringend notwendige Brandschutzmaßnahmen sowie die Sanierung der Heizungsanlage und der Umbau der Lüftungsanlage in Angriff genommen werden. Im zweiten Block geht es um energetische Maßnahmen wie den Austausch der Fenster, den Einbau von Rollläden und den Austausch der Beleuchtung. Danach stehen technische Modernisierungen und schließlich „Sonstiges“, wie Malerarbeiten und die Sanierung des Parkettbodens, auf dem Plan.
Pandemie beschert Defizit
Die letzten offenen Rechnungen vom Ringtreffen und der pandemiebedingte Ausfall von Seehasenfest, Nachtflohmarkt und Fasnet haben den Seegockeln 2020 ein Defizit beschert. Die Zunft hatte alle Veranstaltungen in der Fasnet abgesagt und die Häser zum Schutz der Narren und der Bevölkerung im Schrank gelassen. „Vielen Dank, dass ihr das mitgetragen habt“, sagte Karl Haller, Präsident vom Verein zur Pflege des Volkstums am Donnerstagabend in der Gockelwerkstatt, wo nacheinander die Hauptversammlungen der Seegockel und des Hauptvereins stattfanden.
Die kommende Narrensaison solle aber wieder „ganz normal“ verlaufen. „Ich freue mich auf die Fasnet 2021/22“, zeigte sich Zunftmeister Oliver Venus optimistisch. Lediglich der Bürgerball soll, abhängig von der Kartennachfrage, nur noch an einem Tag stattfinden. Was dem Verein in der Pandemie helfe, sei die außergewöhnliche Solidarität der Mitglieder. Obwohl die Gockelwerkstatt 18 Monate geschlossen war, blieb die Zahl der Mitglieder mit 1754 nahezu konstant. 118 Jubilare haben es am Donnerstagabend zudem gemeinsam auf 3992 zu ehrende Jahre Mitgliedschaft gebracht.

Kleine Gesten und lustige Ideen der Gruppen haben den Narren durch die Pandemie geholfen und jetzt präsentiert sich der gesamte Verein geschlossener denn je. Das zeigte sich besonders beim Thema Narrenbrunnen: In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung im Herbst 2015 hatten knapp 59 Prozent der Stimmberechtigten für den Bau eines Narrenbrunnens gestimmt, weil sonst die zweckgebundenen Orgelschorsch-Spenden an den Verein gefallen wären.
Große Mehrheit gegen Bau eines Narrenbrunnens
Max Mayer hatte mit seiner Drehorgel über Jahrzehnte Spenden für einen Brunnen gesammelt, später mit der Unterstützung der Gelbspötter. Am Ende waren es 32 870,81 Euro. Eine andere Spende von Alt-Oberbürgermeister Bernd Wiedmann (knapp 190 000 Euro), sollte, so der damalige Beschluss, ebenfalls für den Narrenbrunnen verwendet werden. Angesichts der anfallenden Sanierungskosten für die Gockelwerkstatt haben sich die Mitglieder nun aber anders entschieden und in einer neuen Abstimmung mit großer Mehrheit gegen den Bau eines Narrenbrunnens gestimmt.
Geld geht an drei Institutionen
Die Versammlung bewilligte zudem einen Antrag von Ulrike und Arthur Dorn, Ingrid Mayer und Ingo Krafcsik, wonach die Spenden von Max Mayer und den Gelbspöttern, in deren Namen, an die Kinderkrebshilfe Urmel, die Tafel Friedrichshafen und die Teestube gespendet werden sollen; so könne das Geld an die Bevölkerung zurückgegeben werden. Karl Haller stockte den Betrag auf, damit es dreimal närrische 11111,11 Euro sind. „Dieses heikle Thema hat uns ein paar Wochen beschäftigt, jetzt können wir das Thema Sanierung richtig angehen“, zeigte sich der Präsident erleichtert.