Der Alarm ging nach Angaben der Feuerwehr am Freitag um 11.21 Uhr ein. Nach ersten Erkenntnissen der Feuerwehr gerieten Holzabfälle in einem Silo in Brand. Wie es dazu kommen konnte, ist bislang unklar. Das Gebäude steht seit Ende 2023 leer, der Strom ist abgestellt. Zuletzt firmierte hier der Automobilzulieferer DGH Sand Casting. Das Unternehmen ging pleite und hatte Ende 2023 den Betrieb eingestellt. Einst firmierten hier die Unternehmen MB Guss, Georg Fischer und MWS Friedrichshafen.

Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Colsmanstraße, die mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt war.
Einsatzkräfte der Feuerwehr in der Colsmanstraße, die mehrere Stunden für den Verkehr gesperrt war. | Bild: Ambrosius, Andreas

Anfangs sei das Ausmaß des Feuers unklar gewesen, so der Häfler Feuerwehrkommandant Felix Engesser. Außerdem befindet sich in unmittelbarer Nähe das Sauerstoffwerk, wo technische Gase, Flüssiggas und Wasserstoff lagern. Deshalb seien alle verfügbaren Kräfte eingesetzt worden, so der Häfler Feuerwehrkommandant Felix Engesser.

Feuerwehr-Einsatz DGH-Firmengelände Video: Ambrosius, Andreas

„Beim Eintreffen der Feuerwehr gab es eine unklare Rauchentwicklung aus der dritten Etage des Gebäudes an der Colsmanstraße“, sagt Felix Engesser. Handwerker, die auf dem Gelände tätig gewesen sind, hätten den Einsatzkräften von einem Brand in einem Silo berichtet. „Daraufhin haben wir mehrere Trupps in das Gebäude entsendet“, so Engesser. Starker Rauch erschwerte die Arbeit der Feuerwehrleute mit Atemschutzausrüstung. Zum Zeitpunkt des Brandes hätten sich keine Personen innerhalb des Gebäudes aufgehalten.

In dem Gebäudekomplex rechts ist der Brand ausgebrochen, links ist das nahe Firmengelände des Sauerstoffwerks zu sehen.
In dem Gebäudekomplex rechts ist der Brand ausgebrochen, links ist das nahe Firmengelände des Sauerstoffwerks zu sehen. | Bild: Ambrosius, Andreas

Die Feuerwehr brachte den Brand zügig unter Kontrolle, wobei sich die Löscharbeiten als nicht so einfach herausstellten. „Silobrände sind speziell“, erklärt Felix Engesser. „Wir müssen aufpassen auf die Löschwassermenge, die wir einbringen. Das kann die Statik beeinflussen. Das Brandgut darf aber auch nicht aufgewirbelt werden, weil es sonst zu einer Staubexplosion kommen kann.“ Die Einsatzkräfte entleerten das Silo. Nachglimmendes Material verteilten die Feuerwehrleute großflächig innerhalb des Fabrikgebäudes, um es gefahrlos löschen zu können.

Das könnte Sie auch interessieren
Lagebesprechung auf dem angrenzenden Werksgelände des Sauerstoffwerks: Die Feuerwehr konnte den Silobrand in dem Nachbargebäude rasch ...
Lagebesprechung auf dem angrenzenden Werksgelände des Sauerstoffwerks: Die Feuerwehr konnte den Silobrand in dem Nachbargebäude rasch löschen. | Bild: Ambrosius, Andreas

Zu keiner Zeit Explosionsgefahr

Die Gefahr einer Explosion habe zu keiner Zeit bestanden, so die vorläufige Erkenntnis der Feuerwehr. Auch die Bevölkerung sei nicht in Gefahr gewesen. Von einer Benachrichtigung über die NINA-Warn-App habe man deshalb abgesehen, so Engesser.

Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückte zu dem Brand in dem Firmengebäude aus, das seit etlicher Zeit schon leersteht.
Ein Großaufgebot an Einsatzkräften rückte zu dem Brand in dem Firmengebäude aus, das seit etlicher Zeit schon leersteht. | Bild: Ambrosius, Andreas

Vorsichtshalber seien aber die umliegenden Firmen Sauerstoffwerk, ZF, Zeppelin und Rolls-Royce über den Brandeinsatz informiert worden. Das Feuer habe das Silo beschädigt, die Gebäudestruktur sei aber nicht betroffen. Gegen 14.30 Uhr wurde die Colsmanstraße wieder für den Verkehr freigegeben.