Kurz vor Sonnenaufgang geht es am Antoniusplatz schon geschäftig zu. Kaum hat Günter Strasser von den städtischen Baubetrieben, Vorarbeiter für den Bereich Uferpark und Innenstadt, Besen und Greifzangen ausgegeben, legen die Männer los, fegen den Boden und fangen an, die Hölzer, die von Raketen übrig bleiben, einzusammeln.

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„Die müssen weg, bevor die Kehrmaschine eingesetzt werden kann“, erläutert Strasser. Dafür seien die helfenden Hände der Ehrenamtlichen eine große Hilfe. Er selbst ist mit zwei anderen Mitarbeitern vor Ort, eine zweite Gruppe städtischer Mitarbeiter ist Richtung Eckenerstraße am Hinteren Hafen aktiv, insgesamt kommen vier Kehrmaschinen zum Einsatz.

Günter Strasser (Mitte, in Orange) begrüßt die Helfer und erklärt den Ablauf, während Erfahrene vom Vorjahr bereits loslegen.
Günter Strasser (Mitte, in Orange) begrüßt die Helfer und erklärt den Ablauf, während Erfahrene vom Vorjahr bereits loslegen. | Bild: Lena Reiner

Die Gebläse, mit denen sich größere Flächen von Kleinteilen befreien lassen, müssen mit Vorsicht eingesetzt werden: „Den Staub von Feuerwerkskörpern sollte niemand einatmen.“ Am Morgen hätten sie erst einmal eine positive Überraschung erlebt: „Irgendjemand hat schon vorgearbeitet, an den Abfallbehältern wurde Einiges abgestellt.“ Der Uferpark sei in diesem Jahr daher auch weniger vermüllt als in den Vorjahren; dennoch gebe es noch ordentlich zu tun.

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Ansar Ahmed, Vorsitzender der Jugendorganisation der Ahmadiyya-Gemeinde, erklärt, dass es sich bei dem alljährlichen frühmorgendlichen Einsatz auch um eine Glaubensfrage handelt: „Wir wollen unseren Beitrag leisten.“ Mitglieder kochten außerdem wöchentlich für Obdachlose in Ravensburg und Weingarten und setzten sich für Frieden und Dialog ein. Motiviert tragen die Männer die Abfälle aus der Nacht zusammen. Dabei haben sie selbst zu der Abfallmenge gar nichts beigetragen; sie feiern kein Silvester mit Böllern und Raketen.

Mehrere Stationen in der Region

„Wir werden später in Weingarten zusammen essen; den Morgen haben wir mit einem Gebet und gemeinsamen Chaitrinken begonnen“, schildert Arslan Tahir, der die Aktion vor Ort zum wiederholten Mal koordiniert. Nach Friedrichshafen gibt es noch weitere Stationen der Putzete.