Im Oktober haben die Kinder der Grundschule Kluftern ihren neuen Ganztagesbereich im Keller des Schulhauses in Beschlag genommen. Insgesamt sind gut 100 von insgesamt 137 Schülern hier zur Frühbetreuung vor Schulbeginn sowie am Nachmittag zu AGs und offenem Spiel.
Schüler und Betreuer haben sich schon gut eingelebt
Die Zahl der ganztags betreuten Schüler sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen, berichtet Janine Leòn, die beim Betreuungsverein Friedrichshafen angestellt ist und den Ganztagesbereich seit 2021 leitet. Seit diesem Schuljahr sind alle Klassen der Grundschule Kluftern zweizügig.

Statt eines Betreuungsraums plus Küche stehen den Schülern jetzt drei große Räume sowie ein kleines Lesezimmer mit Kuschelecke zur Verfügung. Noch seien nicht alle Kartons ausgepackt und auch die weißen Wände würden zusammen mit den Kindern noch bunt gestaltet. „Aber wir sind auf einem guten Weg und haben uns schon sehr gut eingelebt“, sagt Leòn, von Beruf Erzieherin sowie Natur- und Erlebnispädagogin.
Sanierung der Kellerräume fast termingerecht fertig
Bereits Ende April ist die Klufterner Narrenzunft, die die Räume im Untergeschoss jahrelang als Zunftstube nutzte, ausgezogen. „Die Sanierung innerhalb weniger Monate hat gut funktioniert und alles war fast termingerecht fertig“, informiert Dirk Büdinger, der seit diesem Schuljahr die Grundschule Kluftern leitet. „Ein dickes Lob an die Stadt Friedrichshafen.“ Lediglich die Brandschutzbegehung habe zu einer zweiwöchigen Verzögerung geführt.
Ausgestattet mit Lampen, die Tageslicht simulieren, gibt es jetzt einen Bastel- und Kreativraum, einen Bau- und Konstruktionsraum, einen Spiel- und Aktivitätenraum sowie einen kleinen Leseraum. Orientiert an der Stadt, der Ortschaft und ihren Teilorten heißen sie Lipbach, Kluftern, Efrizweiler und Friedrichshafen.
„Alle Räume werden von den Kindern gut angenommen und sie konzentrieren sich ganz auf die Spielsachen“, so der Eindruck von Dirk Büdinger. Ursprünglich sei geplant gewesen, dass die Kinder auch zur Hausaufgabenbetreuung in die neuen Räume kommen. „Aus pädagogischen Gründen haben wir uns jedoch dafür entschieden, dass sie ihre Hausaufgaben im Klassenverband in ihren jeweiligen Klassenzimmern machen“, erklärt der Schulleiter. So seien die Bereiche für Lernen und Spielen einfach klar voneinander getrennt.

Täglich zwei verschiedene AGs
Auch Janine Leòns Eindruck ist, dass sich die Kinder in den neuen Räumen wohlfühlen. Die größeren würden gern Tischkicker spielen, die kleineren Jungs die Bau- und Legoecke mögen und die Mädchen seien gern im Bastel- und Kreativraum. „Malen und Lesen gefällt mir besonders gut“, sagt Lotta aus der ersten Klasse. Ebenso wie ihre Klassenkameradin Lia mag sie aber alle neuen Räume. Mit Yoga, Kochen, Spiel und Spaß, Basteln und Nähen gibt es täglich zwei verschiedene AGs. „Bei einer Kinderkonferenz haben die Schüler selbst entschieden, welche AG sie gern besuchen möchten“, berichtet Leòn.

Klare Strukturen und Regeln sind wichtig
Wichtig ist der Leiterin des Betreuungsbereichs und ihrem Team mit sechs Betreuerinnen, dass es klare Strukturen und Regeln gibt, an die sich die Kinder halten müssen. „Sonst wird es mit 100 Kindern chaotisch und viel zu laut“, weiß Leòn. Für manche Kinder sei es durchaus anstrengend, den ganzen Tag in der Schule zu sein. Auch deshalb sei ihr ein liebevoller Umgang wichtig. So würden sie und die Leute ihres Teams manchmal auch einfach nur zuhören oder ein Kind in den Arm nehmen. „Wir malen hier nicht nur Mandalas aus, sondern haben einen pädagogischen Auftrag im Sinne des Kindes“, betont sie.