Seit einigen Monaten ist die neue Turnhalle an der Jakob-Gretser-Grundschule fertiggestellt und wird von Schule und Vereinen rege genutzt. Eine offizielle Eröffnung oder Einweihung hat es allerdings noch nicht gegeben, auch wenn laut Rektor Andreas Geiger bereits Termine anvisiert gewesen seien. Das Problem: Ein Wasserschaden war größer als zunächst angekommen. In den Umkleidebereichen mussten die Fliesen wieder entfernt werden, um die Räume trocknen zu können. „Wir beginnen hier jetzt mit den Wiederherstellungsmaßnahmen“, sagt Janett Richter vom städtischen Bauamt. Das dauert.

In der Zwischenzeit ziehen sich die Grundschüler im Flur oder bereits im Klassenzimmer um. „Hier hat jede Gruppe für sich eine gute Lösung gefunden“, sagt Geiger. Die Fertigstellung der Turnhalle hat nicht nur beim Sportunterricht, sondern auch bei der Raumnot für Entlastung gesorgt. In dem Gebäude sind noch zwei Fachräume untergebracht: ein Musik- und ein Werkraum.


Aus Fachräumen werden Klassenzimmer
Durch den Umzug der Fachräume wurden dann im Bestandsgebäude über der Mensa zwei Räume frei, die nun als Klassenzimmer genutzt werden. „Die Klassen haben hier viel Platz und fühlen sich sehr wohl“, sagt Andreas Geiger bei einem Rundgang. Unterricht abzuhalten während die Bauarbeiten voranschreiten, daran haben sich mittlerweile alle gewöhnt, so Geiger.
Auch der Rektor ist derzeit stark gefordert, zwei Tage in der Woche pendelt er zur Grundschule Leimbach, wo er die Rektorenstelle interimsmäßig übernommen hat. Es stehen viele Besprechungen und weitere Entscheidungen wie Bodenbelag und Wandfarbe an. „Das funktioniert nur, wenn man strikt nach Prioritätensetzung arbeitet“, sagt Andreas Geiger.

Neue Tafeln mit Multitouch-Display nach den Herbstferien
Nach den Herbstferien werden die Klassenräume mit neuen Tafeln mit Multitouch-Display ausgestattet, dafür werden Kabel verlegt, die ganze Schule bekommt eine neue Elektrotechnik und eine neue Alarmierungsanlage. „Das steht derzeit an erster Stelle“, so Geiger. Diese neue Anlage bekommt ihren Platz im Büro von Konrektor Timo Metzger. Der wiederum zieht um, genauso wie Andreas Geiger und das Sekretariat. Die neuen Räumlichkeiten der Schulverwaltung befinden sich dann links vom Eingangsbereich – der Umzug ist bis zum Januar geplant.
Während im Erdgeschoss noch die Kabel von der Decke hängen, sind die Arbeiten im Obergeschoss abgeschlossen. Hier befinden sich nun offene Lern-Cluster-Zonen, die Schulbibliothek, ein Therapie- und Ruheraum, der variabel genutzt werden kann und ein Lehrerbesprechungsraum mit Ausblick auf See und Alpen. Gerade die offenen Clusterbereiche spielen eine wichtige Rolle im pädagogischen Konzept und entstehen an verschiedenen Bereichen im Schulgebäude. Sie benötigen allerdings Platz.

Schule wird kleiner: Von Vierzügig- auf Dreizügigkeit
Sobald die Jakob-Gretser-Grundschule statt vierzügig nur noch dreizügig ist und weniger Kinder, die Schule besuchen, entsteht automatisch mehr Platz. Doch die Reduzierung ist vom Bau der neuen zweizügigen Grundschule in Markdorf-Süd abhängig. Die Planungen abgeschlossen, theoretisch könnten die Bauarbeiten starten. Derzeit wartet die Stadt noch auf die Zusage von Fördermitteln.
„Wenn alles fertig ist, dann sieht man, was wir Tolles geplant haben“, sagt Geiger. Alle Räumlichkeiten, die fertiggestellt werden, werden direkt genutzt. Viel Spielraum gibt es nicht. Immer wieder kommt es aber auch zu Verzögerungen und Überraschungen. „Die Dinge, die wir dann haben, darüber freuen wir uns sehr“, so der Rektor und nennt beispielsweise die Fertigstellung der Außenanlagen vor einigen Monaten. Die neuen Spielgeräte kommen bei den Kindern bestens an. Ganz neu ist auch der Aufzug für den barrierefreien Zugang. Dieser wurde außerhalb des Gebäudes an der Rückseite angebaut, ist aber noch nicht in Betrieb.
Außenfassade der alten Turnhalle wird zurückversetzt
An dieser Rückseite wird es bald die nächste größere Baustelle geben. Die Glaswand der alten Turnhalle – jetzt Bewegungsraum genannt – wird zurückversetzt. Die Säulen, die sich innen befinden, sind dann im Außenbereich. Der Bewegungsraum entspricht nicht mehr den heutigen Sicherheitsstandards und muss entsprechend umgebaut werden, bevor er für den Ganztagesbereich genutzt werden kann.

Ende 2024 sollen die Sanierungsarbeiten beendet sein. Zehn Jahre nachdem Andreas Geiger aufgrund von Raummangel und Platznot an der Schule im Januar 2014 das Gespräch mit Bürgermeister Georg Riedmann gesucht hat. „Damals haben die Diskussionen um die Grundschulzukunft begonnen“, erinnert sich Geiger, der sich freut, wenn die Zukunft Gegenwart wird.