Gerade war das Planschbecken wegen eines, na ja, unglücklichen Vorfalls einmal komplett gereinigt worden, da bekam Ralf Kaiser einen Anruf. Er glaube nicht, was passiert sei. Schon wieder einer dieser unglücklichen Vorfälle und wieder musste das Becken gereinigt werden. Diese Anekdote fällt dem Betriebsleiter des Immenstaader Strandbades, dem Aquastaad, ein, als er nach kuriosen Vorfällen in dieser Freibadsaison gefragt wird.
Klar, sagt er, auf derartige Vorfälle könne man gut verzichten. Aber: „Das ist ein sehr schöner Arbeitsplatz.“ Sie hätten im Aquastaad zu großen Teilen tolle Gäste und in diesem Sommer trotz vielem Regen zu Beginn eine gute Saison erlebt. Der hohe Wasserstand habe im Aquastaad sogar einen netten Nebeneffekt gehabt: „Wir hatten zeitweise gar keinen Kiesstrand.“ Das Wasser stand also direkt bis zur Liegewiese.
Der Sommer endet langsam
Mit Blick auf die Besucherzahlen seien die ersten Monate aber trotzdem schlechter gewesen als in den vergangenen Jahren, der Juli dafür stärker. Und über den August sagt Ralf Kaiser: „Das waren jetzt zwei, drei knackige Wochen.“ Die Sommerferien seien bisher „top“ gewesen. An einem Tag habe es sogar mehr als 2000 Besucher gegeben, zwischen 1500 und 1700 seien bei gutem Wetter die Norm.
Jetzt merke Kaiser allerdings so langsam, dass die Sommerferien in einigen Bundesländern zu Ende sind, außerdem fühle es sich allmählich herbstlich an. Während des Gesprächs mit dem SÜDKURIER am Freitagmorgen sind zwar schon einige Besucher im Bad, aber im Wasser nur wenige. Im Vergleich zu anderen Strandbädern habe das Aquastaad bei tiefen Temperaturen aber einen großen Vorteil, meint Kaiser: Das Hallenbad. „Bei schlechtem Wetter haben wir keinen Nullbetrieb.“
Von einer Mückenplage hat der Betriebsleiter im Freibad nichts mitbekommen, sagt er. Das könne an der Lage auf dem Kippenhorn liegen, denn das Wasser vor dem Strandbad stehe nie, es gebe eigentlich immer eine Strömung. Teilweise hätten allerdings Gäste angerufen und gefragt, ob sie trotz der vielen Mücken – die es nicht gab – kommen könnten.
So war die Saison in Friedrichshafen
Aus der Häfler Verwaltung heißt es für die städtischen Bäder: „Nach dem wechselhaften Wetter zu Beginn der Freibadsaison, lockten die vergangenen sonnigen Wochen die Menschen in die Freibäder, sodass wir mit der Saison bisher zufrieden sind.“ Andrea Kreuzer aus der Kommunikationsabteilung meldet die bisherigen Besucherzahlen: Demnach konnte die Stadt am 22. August die 100.000. Besucherin im Strandbad begrüßen. Im Wellenfreibad in Ailingen seien bislang rund 56.000 Gäste gewesen und das Frei- und Seebad Fischbach konnte rund 89.000 Gäste begrüßen.
Für das Naturstrandbad Kressbronn sagt Betriebsleiter Sigi Kathan dem SÜDKURIER: „Besuchermäßig hängen wir ein bisschen hintendran.“ Allerdings laufe es, was die Einnahmen angeht, etwas besser als im vergangenen Jahr. Das hänge damit zusammen, dass mehr Tagesgäste als Saisonkarteninhaber gekommen seien. Im Grunde sei es aber – trotz schlechtem Start – ein recht normales Durchschnittsjahr. Jetzt hofft Kathan noch auf gutes Wetter für die zwei kommenden Wochen.
So ist die Wetterprognose
Kathans Hoffnung könnte in Erfüllung gehen, wie ein Anruf bei Diplom-Meteorologen Jürgen Schmidt von Wetterkontor zeigt. Für Samstag, 24. August, kündigt Schmidt zunächst die Rückkehr der Hitze an: Bis zu 31 Grad können es in der Region werden. Am Abend und in der Nacht zum Sonntag könnte als allerdings zu recht heftigen Gewittern kommen. Das Tief Veruca bringe dann eine deutliche Abkühlung, auf 20 Grad am Sonntag. „Die Außenaktivitäten sollte man also auf den Samstag schieben“, empfiehlt Schmidt.

Am Montag könne es dann Temperaturen bis zu 22 Grad geben. „Danach geht‘s wieder auf sommerliche Werte hoch“, so Schmidt. Die Woche sehe recht stabil aus, die Temperaturen könnten wieder bis an die 30 Grad gehen. Der Spätsommer könnte anschließend auch noch bis in die erste Septemberwoche reichen. „Das wird recht schönes Wetter“, so Schmidt.