Ein Blick auf die vom Gesundheitsamt veröffentlichten Zahlen zeigt: Kreisweit hat sich die Anzahl der Corona-Patienten, die stationär behandelt werden müssen, zuletzt grob verdoppelt. Am 7. September waren es acht, eine Woche später sind es 17. Am Klinikum Friedrichshafen werden, Stand Montag, insgesamt 14 Covid-Patienten versorgt, drei von ihnen müssen beatmet werden. In einer Pressemitteilung zur aktuellen Covid-Lage im Klinikum beschreibt der Medizin-Campus Bodensee (MCB) die Zahl der Nicht-Geimpften unter den stationären Corona-Patienten als „ernüchternd hoch“.

MCB rechnet mit weiterem Anstieg der Covid-Patienten

So seien am Montag mindestens zehn der 14 Patienten ohne Impfschutz gewesen und lediglich ein Covid-Patient nachweislich vollständig geimpft. Bei den intensivmedizinisch behandlungspflichtigen Patienten handle es sich ausschließlich um ungeimpfte Menschen, in einem Fall um einen Patienten mit einer Immunschwäche. Die schwerstkranken Patienten seien zwischen Mitte 50 und Mitte 70 Jahre alt.

Mit dem Ende der Sommerferien und der Hauptreisezeit sei davon auszugehen, dass die Zahl der Corona-Infizierten, die im Klinikum Friedrichshafen stationär versorgt werden müssen, noch weiter steigt, teilt der MCB weiter mit.

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„Wir haben schwerkranke Patienten, die dringend operiert werden müssen, die wir aber auf unserer Intensivstation nicht versorgen können, weil wir das geschulte Personal auf der Corona-Station brauchen“, wird MCB-Geschäftsführerin Margita Geiger in dem Pressetext zitiert. „Also müssen wir, wenn diese Entwicklung anhält, unser OP-Programm wieder runterfahren.“

Ärztlicher Direktor appelliert an Ungeimpfte

„Die Impfquote im Landkreis ist erschreckend niedrig und liegt nach unserer Kenntnis bei etwa 50 Prozent“, so Roman Huber, Ärztlicher Direktor des Klinikums. Dabei sei es jetzt einfacher als je zuvor, sich gegen Corona impfen zu lassen. Die Impfung besitze für jeden Geimpften einen doppelten Vorteil – nämlich sowohl hinsichtlich des generell deutlich niedrigeren Risikos einer Covid-Infektion sowie darüber hinaus eines nochmals höheren Schutzes vor einem schweren Krankheitsverlauf. Daher trage das Impfen durch eine Schonung der Intensivkapazitäten des Krankenhauses auch dazu bei, dass dringlich durchzuführende Operationen und medizinische Maßnahmen, die einen Aufenthalt auf der Intensivstation nach sich ziehen, zeitnah vorgenommen werden können, so Huber.

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So sehen die Besuchsregelungen am Klinikum aktuell aus

Unter Einhaltung der 3-G-Regeln dürfen Patienten im Krankenhaus aktuell zwischen 14 und 18 Uhr besucht werden. Ausnahme bilden laut MCB die an Corona Erkrankten: Sie können nur im Ausnahmefall und nach Zustimmung des behandelnden Arztes besucht werden.