Ein Beziehungsstreit hat am Freitagmittag zu einem Großeinsatz der Polizei am Häfler Klinikum geführt. Gegen 12.30 Uhr erreichte die Polizei ein Notruf: auf dem Klinikgelände soll sich eine mutmaßlich bewaffnete Person aufhalten: Polizisten – teils in Spezialausrüstung – rückten an. Zeugen sollen von einem Messer berichtet haben. Nach Polizeiangaben konnte allerdings keine Waffe festgestellt werden. „Es ist ziemlich hochgekocht“, sagte ein Polizeisprecher in einem ersten Telefonat mit dem SÜDKURIER.
Keine Gefahr für die Bevölkerung
Mehrere Streifenwagenbesatzungen hatten sich demnach auf den Weg gemacht und vor Ort die Umgebung abgesucht. „Weil recht schnell klar wurde, dass die Person nicht mehr vor Ort war, sei auch nichts abgeriegelt worden“, heißt es vonseiten der Polizei auf Nachfrage. Gefasst wurde der 41-Jährige schließlich in der Eisenbahnstraße in Fischbach.
Aufgrund der Entwarnung wurden die meisten Kräfte wieder abgezogen, gibt der Polizeisprecher an. Es bestand keine Gefahr für die Bevölkerung, so die Polizei. Auch die zentrale Notaufnahme konnte die Arbeit schnell wieder aufnehmen. Das bestätigt Susanne Ganzert, Pressesprecherin des Klinikums. Zwei Mitarbeiter des Krankenhauses sagten im Gespräch mit dem SÜDKURIER, der Ablauf im Klinikum sei nicht gestört worden und der Einsatz schnell wieder vorbei gewesen. Die Polizei meldete den Einsatz um 13.20 Uhr als beendet.
Streit als Auslöser
Bereits am Morgen sei es zwischen einem 41-Jährigen und seiner Lebensgefährtin zu einer Auseinandersetzung gekommen, schildert Simon Göppert, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Ravensburg, am Nachmittag. Wie genau es dazu kam, sei derzeit noch Gegenstand der Ermittlungen. Infolge des Streits sei die Frau ins Krankenhaus gegangen. Dort schilderte sie dem Klinikpersonal die offenbar ausgesprochenen Drohungen. Dabei ergab sich nach Polizeiangaben mutmaßlich der Verdacht, der Mann halte sich mit einer Waffe im Klinikum auf, woraufhin die Polizei alarmiert wurde. „Aufgrund seines Gemütszustandes wurde der 41-Jährige in eine Fachklinik gebracht“, sagt Göppert.