So kann man sich täuschen! Als sich Thomas Gottschalk am 3. Dezember 2011 im Goldenen Buch der Stadt Friedrichshafen verewigte, konnte kein Mensch auch nur ahnen, dass der Entertainer elf Jahre später wieder auf der große Showbühne in der Messehalle stehen wird. Seine Widmung im Goldenen Buch der Stadt jedenfalls klang endgültig. „Friedrichshafen freut sich, dass ‚Wetten, dass...?‘ mit Thomas Gottschalk nun schon zum dritten Mal aus Friedrichshafen gesendet wird und bedauert, dass die heutige Sendung die Letzte ist, die von ihm moderiert wird“, steht in dem grünen Folianten. Gottschalk signierte mit „Der Gold-Bub im Gold-Buch!“ samt Unterschrift.

Ja, vor zehn Jahren gab der ewig blonde Entertainer in Friedrichshafen seine Abschiedsshow. Im Februar 2013 gastierte ‚Wetten, dass...?‘ noch einmal in der Zeppelinstadt, diesmal aber moderiert von Markus Lanz. Ein Jahr später wurde der Klassiker der Samstagabend-Unterhaltung vor dem Fernseher nach der 215. Ausgabe eingestellt. Bis es im November 2021 bei der Retro-Show ein unverhofftes Wiedersehen mit Gottschalk gab – und das mit großem Erfolg und über 14 Millionen TV-Zuschauern.
2007: „Borats“ bei der legendären Stadtwette
Bei der „Wetten, dass...?“-Premiere in Friedrichshafen im Januar 2007 gab es eine Stadtwette, die wohl jedem in Erinnerung bleibt, der sie damals gesehen hat. Gottschalk behauptete, dass sich keine 50 Männer finden, die im knappen „Borat“-Einteiler in den Bodensee hüpfen. Als Ansporn ging der Moderator vorher und ohne Publikum selbst im neongrünen Einteiler ins Wasser und löste damit seine zuvor in Bremen verlorene Stadtwette ein. Dass Gottschalk sein winterliches Bodensee-Bad nach einem Saunabesuch in einer Therme „wagte“, wurde nie offiziell bestätigt. Der Film wurde in der Sendung eingespielt.
Dafür zeigten sich deutlich mehr als 50 originell ent- und verkleidete Männer überhaupt nicht zimperlich, die vom Katamaran tatsächlich in den eiskalten See sprangen. Über 6500 Menschen vor dem Zeppelin-Museum feuerten die „Bodensee-Borats“ an, während Schauspieler Peter Sattmann oben vom Museums-Restaurant herunter das Spektakel moderierte.
2010: Live-Casting auf der Bühne
Drei Jahre später war es erneut die Stadtwette, die die Sendung prägte. Zusammen mit Heidi Klum rief Thomas Gottschalk Models in spe zum Probe-Walk in die Messehalle ein. Zwischen Wetten und Talks mit Promis casteten die beiden Kandidatinnen für die fünfte Staffel von ‚Germany‘s Next Topmodel‘. Das Ticket zu „GNTM“ löste die damals 19-jährige Schülerin Pauline Afaja und damit eine echte Häflerin. Sie stieg mit einer Wild Card nachträglich in der bereits laufenden Staffel ein und wurde am Ende respektable Siebte. Heute ist Pauline Afaja Schauspielerin und Model und lebt in Hamburg.

2011: Abschieds-Show aus Friedrichshafen
Dass Thomas Gottschalk am 3. Dezember 2011 ausgerechnet in Friedrichshafen seine letzte Wettsendung moderiert, war nicht absehbar, als der Termin feststand. Dazwischen geschah der Unfall vor laufender Kamera, als Wettkandidat Samuel Koch über ein Auto sprang, stürzte und liegen blieb. Mit Michelle Hunziker an seiner Seite sagte Gottschalk ein Jahr später ohne Wehmut nicht nur manchem Dauergast auf der Wettcoach „Auf Wiedersehen“. 15 Millionen Menschen saßen dabei zuhause vor den Bildschirmen.
2013: Auch Markus Lanz geht baden
Danach gastierte „Wetten, dass...?“ noch einmal in Friedrichshafen, wieder im Winter. Und wieder ging der Moderator baden. Diesmal war es Markus Lanz, der bei der Stadtwette im Dezember 2013 in Friedrichshafen haushoch verlor. Er hatte darauf gesetzt, dass sich keine 100 Männer in Frauenkleidern zusammen finden, die mit Heino den Ärzte-Titel „Junge“ singen. Und er lag daneben.
Lanz zog sich tags darauf einen Neopren-Anzug an und schwamm von Lindau nach Lochau. Saukalt sei‘s gewesen, ließ er danach wissen.