Die Sanierung des Parkhauses Altstadt in Friedrichshafen ist in vollem Gange. Und das trotz der Corona-Krise. Einschränkungen für die Arbeiten gebe es durch die Pandemie keine, sagt Norbert Schültke, Leiter Mobilität beim Parkhaus-Betreiber Stadtwerk am See, bei einem Rundgang. Die Arbeiter müssten sich aber an die Regeln halten, die momentan für alle gelten. Dazu gehöre etwa die Abstandsregel.

Trotz voranschreitender Arbeiten und keinen Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie verschiebt sich die Fertigstellung der Sanierung um etwa ein Jahr nach hinten. Denn der Brand im Parkhaus am See Ende 2018 hat den Betreibern einen Strich durch den Zeitplan gezogen.
Brand verzögerte die Sanierung um etwa ein Jahr
Wie Norbert Schültke erzählt, habe die Instandsetzung nach dem Brand die Sanierung im Altstadt-Parkhaus für etwa ein Jahr unterbrochen. „Eigentlich wollten wir in wenigen Wochen mit den Arbeiten fertig sein. Nun müssen wir uns bis zum Frühjahr 2021 gedulden“, sagt Schültke.
Der Boden ist noch uneben und nicht endgültig betoniert
Doch wie sieht es aktuell im Parkhaus aus? Momentan wird das ursprüngliche Deck2 saniert, das direkt unter dem Buchhornplatz liegt – später soll es Deck U1 heißen. Schon in der Zufahrt fällt auf: Der Boden ist noch uneben und nicht endgültig betoniert. Auch die alte Elektrik, etwa die Anzeige der freien Parkplätze, hängt noch an Ort und Stelle.

Sebastian Dix, Pressesprecher des Stadtwerks am See, erklärt, dass die Elektrik erst nach der grundlegenden Sanierung erneuert wird. Zunächst sei der Boden an der Reihe.
Untersuchung im Vorfeld dient als Basis
Um herauszufinden, welche Bereiche des Bodens im Parkhaus erneuert werden müssen, fand vor der Erneuerung eine „gründliche Untersuchung“ statt. Diese zeigte etwa, dass einige Stellen neben den großen, breiten Pfählen, die als Stütze für die Decke dienen, erneuert werden müssen.
„Ursache für den kaputten Beton sind vor allen Schnee und Salz, was mit den Autos in den Wintermonaten ins Parkhaus gelangt. Dringen diese Stoffe in die Baukonstruktion ein, etwa durch Risse im Beton, greifen sie den Stahl an“, erklärt Norbert Schültke den Grund für die Erneuerung des Betons. Eine Hälfte des Parkdecks sei von diesen Schäden so stark betroffen, dass dort nun der gesamte Boden saniert wird.
So wird alter Beton entfernt
Als ersten Schritt auf dem Weg zum neuen Boden wird die alte Betonschicht mit einem Hochdruckwasserstrahler entfernt. Alfons Schmid ist Projektleiter beim Stadtwerk am See. Er weiß genau, wie die Arbeiten auf der Baustelle funktionieren. „Der Beton wird mit einem Druck von etwa 250 Bar aufgeschnitten“, erklärt er. „Zum Vergleich: Ein üblicher Hochdruckreiniger hat etwa 80 bis 130 Bar.“

Ist der alte Beton entfernt, geht es an die Stahlkonstruktion. Auch diese wird ausgetauscht. Dann kommt eine neue Betonschicht auf die Konstruktion.

Neben dem Boden werden auch die elektrischen Anlagen erneuert. Diese haben, so Schültke, ihre Lebenserwartung bereits überschritten. Denn das Parkhaus Altstadt wurde in den Jahren 1985 und 1986 gebaut. Seitdem seien nur Kleinigkeiten saniert worden. „Eine grundlegende Erneuerung, wie wir sie gerade vornehmen, gab es noch nie.“

Wie das neue Parkdeck U2 später einmal aussehen soll, kann man auf dem Deck E1 sehen. Es ist bereits seit einigen Monaten für Autofahrer geöffnet.

„Das neue Deck wirkt heller, es gibt eingezeichnete Fußgängerwege und an jedem Parkplatz leuchtet ein grünes oder rotes Licht – je nachdem, ob er frei oder belegt ist“, zählt Schültke einige Neuerungen auf.
Außerdem seien die Parkplätze mindestens 2,50 Meter breit und somit größer als vor der Sanierung. Statt etwa 750 Stellplätzen gibt es nach Fertigstellung der Arbeiten noch circa 700 Plätze. Dazu gehören auch 13 Parkplätze für Elektroautos inklusive Ladestationen.