Der Haushaltsplan der Gemeinde Hagnau folge drei Grundsätzen, sagt Bürgermeister Volker Frede. „Der Haushalt soll so aufgestellt sein, dass wir als Gemeinde dauerhaft leistungsfähig bleiben“. Daneben sei er der Generationengerechtigkeit verpflichtet. Das heißt: „Die Generation, die etwas nutzt, muss auch bezahlen und nicht die Vorgeneration muss das erwirtschaftet haben, was die Nachgeneration braucht oder verzehrt“, erklärt Frede. Und verantwortungsbewusst soll der Haushalt sein. Diese Grundsätze sieht der Gemeinderat im Haushaltsplan 2025 abgebildet und hat ihn in seiner vergangenen Sitzung beschlossen.
„Die Investitionen im Finanzplanungszeitraum 2024 bis 2028 werden vom Projekt ‚Auf zum neuen Ufer‘ in den Jahren 2023 bis 2025 bestimmt“, heißt es im Haushaltsplan. Die größten Kosten im Ergebnishaushalt 2025 sind der Neubau des Westhafens mit zwei Millionen Euro und der Bodenseeplatz mit 1,8 Millionen. Das entspricht fast zwei Drittel des Finanzhaushalts.
Gewerbesteuereinnahmen steigen
„Im Haushaltsplan des Jahres 2023 sind wir von einem Zahlungsmittelüberschuss von 422.000 Euro Mehreinnahmen ausgegangen. Dieser Betrag wird sich zum Jahresabschluss 2024 fast verdoppeln“, referiert Heike Sonntag, Fachbereichsleitung Finanzen der Gemeinde Meersburg. Aufgrund der vakanten Stelle des Kämmerers in Hagnau stellt sie vertretungsweise dem Gemeinderat den Haushalt vor. Laut Sonntag fließen 819.738 Euro mehr aus dem alten in den neuen Haushalt ein.

Unterm Strich steht bei Erträgen von 6.196.850 Euro und Aufwendungen von 6.305.585 Euro ein Minus von 108.735 Euro. Das sei laut Sonntag zwar kein gutes Ergebnis, die Gemeinde käme aber unter den aktuellen Bedingungen relativ gut weg.
Die meisten Einnahmen kommen aus Einkommen- und Umsatzsteuer mit 1.282.000 Euro, sowie öffentlichen Leistungen mit 1.161.000 Euro. Das entspricht auch grob den Werten des Vorjahres. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen mit 850.000 Euro jedoch deutlich über den 782.000 Euro des Haushalts 2024.
Mehr Feuerwehr, dafür höhere Ausgaben
Die Personalaufwendungen belaufen sich auf 2.766.980 Euro. Auf die Kinderbetreuung entfallen dabei 38 Prozent, auf den Bauhof 14 Prozent. Tourismus und Touristeninformation sind mit 22 Prozent die zweithöchste Kostenstelle. Die Personalkosten machen allein 43,8 Prozent des Ergebnishaushaltsaufwands aus.
Bürgermeister Frede sagt, er sei froh, dass die Feuerwehr von 23 auf 45 Mitglieder angewachsen ist. Das erfordere nun jedoch auch höhere Ausgaben für Schutzausrüstung und es bedarf mehr Ersatzkleidung. 29.000 Euro sind hier vorgesehen.
Finanzhaushalt
Im Finanzhaushalt stehen Einzahlungen aus laufender Verwaltungstätigkeit von 6.120.000 Euro zu Buche. Die geplanten Auszahlungen belaufen sich auf 5.773.835 Euro. Der Zahlungsmittelüberschuss beträgt damit 346.365 Euro. Während der Ergebnishaushalt für ein Kalenderjahr geplant wird, wird der Finanzplan für fünf Jahre geplant. Der Überschuss steht laut Hauptamtsleiter Waizmann dann für das Jahr 2026 zur Verfügung.
Investitionen, die hier anstehen, sind neben den 4,3 Millionen für den Westhafen und den Bodenseeplatz neue Server für die Verwaltungs-EDV. Dafür sind 23.000 Euro vorgesehen. Die Kreditermächtigung, also der Betrag, den die Verwaltung über Kredite aufnehmen darf, um den Haushalt zu decken, beläuft sich auf 2.843.400 Euro. Der Höchstbetrag der Kassenkredite ist auf 1.205.000 Euro festgesetzt. Kredite müssen über Gebäude oder andere Vermögenswerte der Gemeinde gedeckt sein. Die Kassenkredite gleichen einem Dispokredit, wie viel das Konto überschritten werden darf. „In diesem Fall gibt jedoch nicht die Bank den Rahmen vor, sondern das Landratsamt als Rechtsaufsicht“, erläutert Heike Sonntag.