Hagnau – Liebevoll geschmückt und festlich illuminiert, versprachen die Stände rund um den historischen Torkel schon von Weitem eine Auszeit, die Herz und Sinne wärmt. Am frühen Samstagabend startete der Adventszauber im Uferpark. Seit dem vergangenen Jahr werden die Besucher von einer Krippe mit lebensgroßen Figuren, die von einem Holzbildhauer mit der Kettensäge kunstvoll geschnitzt worden war, gleich am Eingang begrüßt.
Fernab von Kitsch und Kommerz boten ortsansässige Aussteller handgefertigte Waren und wärmende Köstlichkeiten feil. Entspannt ließ sich das eine oder andere Weihnachtsgeschenk finden. So konnten am Stand der Grundschule Lichthäuser, Weihnachtskarten, Adventskränze sowie Vogelfutter in antiken Teetassen – alles von Schülern und Elternrat gefertigt – erworben werden. Das Kinderhaus hat Sterne, Grillgewürze und Kerzenhalter angeboten, der Jugendtreff buk Waffeln, während Silke Mayr gleich nebenan Handgemachtes aus Papier und Gips verkaufte.
Ausgerichtet wird die zweitägige Veranstaltung unter der Schirmherrschaft der Gemeinde von Hagnauer Vätern, einer ehrenamtlich tätigen Gruppe, die aus 29 handwerklich begabten Mitgliedern besteht. „In diesem Jahr kamen zwei neue Marktstände hinzu. Zudem haben wir für alle Hütten stabile und wetterfeste Dachkonstruktionen aus Holz gebaut“, berichtete Richard Volz, der den Vätern seit der Gründung im Jahr 2016 angehört. „Letztendlich beliefen sich die Materialkosten auf etwa 10.000 Euro. Die Kosten für die Dächer stemmen wir aus den Erlösen vergangener Veranstaltungen.“ Finanzielle Unterstützung gab es zudem von den Genossenschaften am Ort.
Die Anfertigung der neuen Stände sowie der Auf- und Abbau des Adventsmarktes, der seit 2022 ebenfalls in den Händen der Hagnauer Väter liegt, schlugen mit 320 Arbeitsstunden zu Buche. „Es ist ein Riesenaufwand, aber es macht uns allen unglaublich Spaß“, versicherte Volz. Nebenbei haben die Väter noch 180 Linzertorten sowie 2000 Maultaschen produziert, die sie zusammen mit weißem oder rotem Glühwein, der traditionell aus Hagnauer Wein angesetzt wird, am eigenen Stand verkauft. „Schließlich müssen auch die nächsten Projekte finanziert werden“, konstatierte Volz mit Blick aufs kommende Jahr.
Bereits am ersten Abend war der Andrang groß, wobei sich überwiegend jüngeres Publikum an den Ständen tummelte. Gegen die Kälte haben die Organisatoren den Boden mit Hackschnitzeln bedeckt. Der Duft von Gewürzen zog durch die Luft und bei den frostigen Temperaturen schmeckte der Glüh-Gin, den es bei Walter Gutemann im Moccastüble gab, besonders gut. Zünftig stärken konnte man sich am Stand der Zirbelalm, betrieben von Hansjörg Gruber und Nils Reise. Gruber, der ursprünglich aus Südtirol stammt, nun aber in Hagnau wohnt, offerierte Speck und Käse aus der Heimat. Später am Abend heizte die A-Cappella-Gruppe F.I.T.A. aus Oberteuringen mit rockigen Weihnachtssongs ein.
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Familien. Zur Freude der kleinsten Besucher drehte sich ein Kinderkarussell, gleich nebenan konnten sie sich beim Ponyreiten durchschaukeln lassen. Weitere Höhepunkte stellten der Auftritt der Jugendkapelle sowie der des Kinderhauses und der Grundschule dar. Am späten Nachmittag schaute der Nikolaus vorbei und verteilte kleine Gaben an die ungeduldig wartenden Kinder, während sich die Erwachsenen bei Kaffee und Kuchen stärkten. Die Feuershow von Südfeuer und Pyro Hazard beendete den Adventsmarkt.