Im ganzen Land machen sich Narrenvereine und Zünfte Gedanken, wie man doch etwas Fasnet zu den Menschen bringen kann. Auch bei den Wolkenschiebern wurde „gehirnt“, wie Narrenpräsident Markus Leppert sagt. Ergebnis: Zwar muss der Kinderball am Fasnetssonntag ausfallen, aber dafür können in den Familien Mini-Kinderbälle steigen. Und die dafür nötige Ausrüstung gibt es vom Narrenverein. „Kinderball to go“ lautet das Motto, und vor es losgeht mit der Narretei, müssen fleißige Hände erstmal Päckchen packen.
Deko, Süßigkeiten und Krimskrams stapeln sich auf dem Tisch
Weihnachten im Narrenheim der Wolkenschieber im ehemaligen Rathaus in Heiligenberg? „Eigentlich nicht“, schmunzeln Celina Rock und Andrea Schuhmacher vom Jugendausschuss. Trotzdem stapeln sich zerlegte Kartons, Fasnetsdeko, Süßigkeiten und so mancher Krimskrams auf den großen Tischen. Bis Sonntag muss alles verpackt sein, dann können die Päckchen abgeholt werden. Mit dem Inhalt kann der Narrensamen dann zu Hause einen kleinen Kinderball feiern. Die Musikkapelle Wintersulgen, die sonst beim „echten“ Kinderball im Sennhof am Schloss spielt, passt natürlich nicht ins Wohnzimmer, aber es gibt bestimmt in jedem Haus etwas, mit dem man Musik abspielen kann.
Auch für Nachzügler ist noch genügend Material da
Die Idee für die Fasnetsaktion brachte Jugendleiter Christoph Knisel ein. „Erfunden habe ich den Kinderball to go aber nicht“, sagt er. Er hat das „irgendwo mitbekommen“ und war überzeugt, dass man so etwas auch in Heiligenberg machen könnte. Bis Fasnetsdonnerstag konnten sich Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre per WhatsApp oder E-Mail anmelden. „Auch für ein paar Nachzügler sollte genügend Material da sein“, sagt Celina, die wie Kollegin Andrea an Fasnet normalerweise als Burgeule unterwegs ist.
Das Päckle kostet 3 Euro, der Rest kommt aus der Vereinskasse
„Da uns die Jugendarbeit sehr wichtig ist, müssen wir dem Nachwuchs einfach etwas anbieten“, macht Narrenpräsident Markus Leppert deutlich. Das lasse man sich auch etwas kosten. Die 3 Euro Unkostenbetrag pro Päckchen seien natürlich nicht kostendeckend. Der Rest komme aus der Vereinskasse. „Unser Kassierer Gerhard Sing hat ein großes Herz für Kinder.“ Da habe es keine Diskussionen um Ausgaben gegeben. Da man im vergangenen Jahr auch keine Ferienspiele anbieten durfte, soll „Kinderball to go“ ein kleiner Beweis dafür sein, dass die Wolkenschieber den Nachwuchs nicht vergessen haben.
Und was ist drin im Päckle?!
Und was ist nun genau drin in den Päckchen? „Das können wir leider nicht verraten. Es soll ja eine Überraschung sein“, machen die Narren deutlich. Nur so viel: eine „Kinderfantorei“, was immer das ist, wird dabei sein. Am Fasnetssonntag können die bestellten Päckchen streng nach Zeitplan abgeholt werden. Man will ja keinen Ärger wegen eines Verstoßes gegen die Corona-Vorschriften. Und was wird mit den restlichen Dingen geschehen? „Dafür gibt es bestimmt eine Verwendung“, sagt Markus Leppert. Übriggebliebene Süßigkeiten haben schon einen Abnehmer: Bekanntlich ist der Narrenpräsident selbst ein großer Fan davon.