Es war der 19. Januar 1908, als der Narrenverein Wolkenschieber in Heiligenberg gegründet wurde. Seitdem gibt es auch den Elferrat und den Narrenbüttel. Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs der Verein um Burgeulen und Wolkenschieber, um Hofnarren und Steigemer Wieber sowie um die Zimmermannsgilde.

2600 Hästräger beim Umzug am Sonntag dabei

Da Narren bekanntlich keine Gelegenheit zum Feiern auslassen, steht nun am 7. und 8. Januar ein großes Narrentreffen zum 115. Gründungsgeburtstag im Terminkalender. Rund 2600 Hästräger und zahlreiche Musikgruppen werden am Sonntag ab 14 Uhr durch den Ort ziehen. Mit dabei sind natürlich die Amt-und-Würdenträger der teilnehmenden Zünfte, die sich vorher bei der Narrenmesse um 10 Uhr im Sennhof geläutert und beim Zunftmeisterempfang gut gespeist haben. Da ist im Anschluss beim Umzug dann etwas Bewegung angesagt. Nach dem Umzug ist dann auf dem Postplatz närrisches Remmidemmi angesagt.

Das könnte Sie auch interessieren

Bürgermeister und Erprinz als Schirmherren

Und weil die Heiligenberger immer für eine Überraschung gut sind, haben sie für das erste Narrentreffen in der Region Bodensee des Alemannischen Narrenrings nach der Pandemie gleich zwei Schirmherren. Für Frank Amann wird es die letzte närrische Schirmherrschaft als Bürgermeister sein. Er tritt zur nächsten Wahl am 2. April nicht mehr an. Für Christian Erbprinz zu Fürstenberg wird es wohl das erste Mal sein, dass er in seinem Wohnort den Narren und Zuschauern das weltbekannte „Narri-Narro“ zurufen darf. Er verlegte im vergangenen Jahr seinen Wohnsitz offiziell in den Linzgau. Die Wolkenschieber sind schon gespannt, welches Häs der Erbprinz tragen wird.

Keine Angst vor großen Tieren braucht der Narrensamen beim Dämmerumzug haben. Die sind ganz lieb, wie man sieht.
Keine Angst vor großen Tieren braucht der Narrensamen beim Dämmerumzug haben. Die sind ganz lieb, wie man sieht. | Bild: Karlheinz Fahlbusch

Dämmerumzug startet am Samstag um 18 Uhr

Starten wir das Narrentreffen bereits am 7. Januar, wenn der Narrenbaum um 14 Uhr hoffentlich bei Sonnenschein gestellt wird. Doch der Dämmerumzug um 18 Uhr wird schon in der Dunkelheit starten. Die Zuschauer brauchen aber kein gruseliges Spektakel fürchten: Von den Hästrägern der zehn Gruppen ist allenfalls närrischer Schabernack zu erwarten. Beim anschließenden Zeltbetrieb auf dem Postplatz können dann Hästräger und Besucher gemeinsam ausgelassen feiern – ob mit oder ohne Maske.

Ihr letztes Narrentreffen vor der Corona-Pandemie feierten die Wolkenschieber 2019 bei Schnee und Sturmböen.
Ihr letztes Narrentreffen vor der Corona-Pandemie feierten die Wolkenschieber 2019 bei Schnee und Sturmböen. | Bild: Karlheinz Fahlbusch

„Mir send g‘richt“

Wolkenschieber-Präsident Markus Leppert blickt nun noch aufs Wetter: „Wir hoffen, dass das Wetter uns dieses Mal keinen Strich durch die Rechnung macht.“ Beim letzten Narrentreffen 2019 versank der Ort fast in den Schneemassen. Das sei so schlimm gewesen, dass es sicher für ein paar Jahre gereicht habe. „Mir send g‘richt“, schmunzelt der Präsident. Wie man hört, sind in der ganzen Region keine Schneeschieber mehr zu bekommen. Die Wolkenschieber haben sich gut versorgt. Vor allem aber mit viel Freude an der Fasnet.