Die erste Etappe seines Marschs nach Berlin auf dem Trimmpfad hat Kai Eichler früher beendet, als er es ursprünglich geplant hatte. 361,5 Kilometer hat er bis dahin insgesamt in Feuerwehrschutzkleidung und mit Atemschutzgerät auf dem Rücken zurückgelegt. „Das sind nicht so viele Kilometer, wie ich mir ursprünglich vorgenommen habe“, erklärt er.
„Trotzdem muss ich jetzt ein paar Tage Pause machen, um vor der Schlussetappe einige Blessuren heilen zu lassen." Die Etappe von Frankfurt/Oder nach Berlin will er am kommenden Samstag zurücklegen. Es sind fast 90 Kilometer. „Das wird eine große Herausforderung, für die ich auf jeden Fall wirklich fit sein muss."

Rückblick: Am Samstag, 23. Februar, ist Eichler um 6 Uhr früh zur ersten Tagesetappe auf dem Trimmpfad aufgebrochen. Der Vorstandsvorsitzende der MTU, Andreas Schell, hat ihn am Samstag und Sonntag begleitet, ebenfalls in Feuerwehrmontur und mit Atemschutzflasche auf dem Rücken – an beiden Tagen mehr als 50 Kilometer weit.
Weil am Starttag in Immenstaad auch der Jubiläumsumzug der Hennenschlitter stattfand, seien sie unterwegs auf dem Trimmpfad gefragt worden: „Geht ihr zum Umzug oder seid ihr echt?“, erinnert sich Eichler mit einem Schmunzeln.
Erste Etappe drei Tage früher beendet
Eichler ist noch zwei Tagesetappen weitermarschiert, bis ihn der Zustand seiner Füße dazu zwang, am Mittwoch einen Tag Pause einzulegen und die ursprüngliche Planung zu überdenken. Er beschloss, die erste Etappe auf dem Trimmpfad drei Tage früher zu beenden, um genügend Zeit zur Regeneration vor der Schlussetappe zu haben. Von Donnerstag bis einschließlich Sonntag war er nochmals auf dem Trimmpfad unterwegs.

"Ich habe in diesen acht Tagen auf der Strecke viel erlebt“, zieht er Zwischenbilanz. „Ich war mit Freunden und Bekannten unterwegs und konnte vielen Leuten erklären, welcher Sinn hinter meiner Aktion steckt." Es habe zwar auch einige Stunden gegeben, in denen er alleine gelaufen sei, aber er habe auch oft Begleitung gehabt.
Viele Menschen unterstützen ihn bei seinem Lauf
Von der MTU seien mehrere Führungskräfte – neben dem Vorstandsvorsitzenden auch sein Abteilungsleiter, seine Teamleiterin sowie etliche Kameraden aus der Werksfeuerwehr sowie weitere Kollegen gekommen – einige sogar an mehreren Tagen. Andreas Schell habe ihm zudem jeden Tag motivierende Botschaften geschickt.

Auch zahlreiche Feuerwehrkameraden aus Immenstaad haben ihn ein Stück begleitet. Am Samstag, 2. März, seien mehrere von ihnen eine ganze Runde unter Atemschutz mitgelaufen. "Letzte Woche ist sogar ein Feuerwehrmann, den ich bis dahin nicht kannte, zwei Stunden aus Süßen hergefahren, um ein paar Runden mit mir zu laufen", berichtet Eichler.
Aus den paar Runden wurden 50 Kilometer
"Aus den paar Runden sind dann gut 50 Kilometer geworden." Außerdem habe es viele Interessierte gegeben, die einzelne Runden mitgelaufen sind. "Für all diese tolle Unterstützung möchte ich mich ganz herzlich bedanken."
Jetzt konzentriert er sich auf die letzte und wichtigste Etappe, die am kommenden Samstag, 9. März, von Frankfurt/Oder zum Roten Rathaus in Berlin führt. „Die fünf Tage Pause vorher brauche ich jetzt einfach, um mich ausreichend zu erholen, damit ich wieder angreifen kann." Um Mitternacht will er am Feuerwehrhaus der Berufsfeuerwehr in Frankfurt/Oder starten.
Grundausbildung in Frankfurt/Oder absolviert
Zu dieser Stadt hat er eine besondere Beziehung: "Ich habe dort lange gelebt und dort auch meine Frau kennengelernt. Außerdem sind dort unsere Kinder geboren." Seine Feuerwehrgrundausbildung hat er in Frankfurt/Oder absolviert.
Mit einem Feuerwehrfahrzeug wollen ihn Kameraden der Berufsfeuerwehr bis nach Berlin begleiten. "Sie haben für mich auch schon den besten Weg ausgekundschaftet", freut er sich. Soweit möglich will Eichler Wander- und Radwege nutzen. Ein Kamerad vom Verein "Berlin brennt" will ihn auf einem Quad lotsen.
Ankunft in Berlin am Samstagabend geplant
Unterstützung durch Verpflegungsstände für ihn und Begleiter haben die Feuerwehren in Fürstenwalde und Erkner zugesagt. Die Ankunft am Roten Rathaus ist am Samstag zwischen 19.30 und 20 Uhr geplant. "Aber das kann sich auch verschieben", sagt Eichler. "Man weiß ja nie, was auf der Strecke passiert."
Kameraden vom Verein „Berlin brennt“ wollen Eichler am Roten Rathaus empfangen. Dazu soll dann auch wieder das Berlin-brennt-Fass angezündet werden (siehe Erklärtext). "Ich freu mich auf die letzte Etappe", sagt Eichler. "Ich bin hoch motiviert und hoffe, nach fünf Tagen Pause wieder volle Akkuleistung zu haben, um das anzugreifen."
Wo brennt es bei der Berliner Feuerwehr?
- Mit seinem Marsch will Kai Eichler den Verein "Berlin brennt" unterstützen, der sich zum Ziel gesetzt hat, auf Missstände bei Feuerwehr und Rettungsdiensten der Hauptstadt aufmerksam zu machen, Veränderungen einzufordern und Lösungsmöglichkeiten aufzuzeigen. Im März und April 2018 gab es eine Dauermahnwache an einer Feuertonne vor dem Roten Rathaus. Damit wurde unter anderem gegen Personalabbau trotz steigender Einsatzzahlen, zu wenig oder technisch veraltete Fahrzeuge und Ausrüstung, häufige Fehlalarmierung wegen Lappalien und Bezahlung unter Bundesniveau protestiert.
- Nachdem verantwortliche Politiker aus dem Senat im April 2018 sagten: "Wir haben verstanden" und Besserung versprachen, wurde die Mahnwache zunächst beendet. Weil sich jedoch nach fast einem Jahr nur wenig an der Misere der Berliner Feuerwehr gebessert habe, fühlen sich – so der Verein „Berlin brennt“ – viele Feuerwehrleute vom Senat im Stich gelassen.
- Am kommenden Samstag soll ab 14 Uhr wieder die Feuertonne vor dem Roten Rathaus brennen und dort will der Verein auch immer wieder aktuelle Informationen über Kai Eichlers Marsch liefern. Nach seinem Eintreffen am Roten Rathaus soll eine Abschlusskundgebung stattfinden.